Im Jahre 2007 konnte man sie nach meiner Kenntnis zum ersten Male auf einer Messe bewundern. Damals wurden die indonesischen Shaman Guitars noch teilweise mit anderer Hardware als derzeit bestückt. Man fand die bekannten Sperzel Locking Tuners, aber noch nicht das aktuell montierte Wilkinson Tremolo auf den attraktiven Strat-style-Gitarren. Das interessante Konzept beruht auf einem Mahagoni-Body mit eingeleimtem Ahornhals. Oben drauf immer ein schickes Maple-Furnier. Hausgelabelte Backlock-Tuners, Tusk-Sattel, Alumitone-Pickups von Lace und ein Wilkinson-Tremolo runden die Gitarre auf modernste Weise ab. Als Pickup- Konfigration wird HH und HSS angeboten, wobei die singlecoil-formatigen Tonabnehmer auch nach dem Humbucker-Prinzip (für wenig Nebengeräusche) arbeiten. Die Buchse für den Klinkenstecker findet man übrigens auf der Bodyrückseite. Der Hals bietet ein U-Shaping und liegt dabei angenehm satt in der Hand ohne wuchtig zu wirken Die hohen Lagen sind besonders gut zu erreichen. Die Holzfasern der Jahresringe verlaufen von vorn bis hinten durchgängig. Perfekt aus dem Ahorn zugesägt. Jumbo-Bünde und bunte Perloid-Dots passen prima zum Gesamteindruck einer hochwertigen zeitgemäßen E-Gitarre. Nach meinen aktuellen Erfahrungen sehr viel Gitarre für's Geld. Problemchen gab es ab und an beim Sattel mit klemmenden Saiten, ungleichen Saitenabständen und gelegentliche Unsauberkeiten bei der Lackierung (Ein Freund hat seine Shaman wegen Lackierungsmängeln tatsächlich beim Händler getauscht). Klanglich kann man sich aber nur freuen, da sehr gutes resonantes Holz verwendet wurde und bei eigenem tonalen Charakter eine erfreuliche Ausgewogenheit und Durchsetzungsfähigkeit zu Tage tritt. "Resontantes Holz", da werden sich einige ärgern, weil bei der E-Gitarre doch eigentlich nix mitschwingen soll und hier wird das als Qualitätskriterium erwähnt. Okay. Die Eigenresonanz vom Holz wird sich schon auf die Saitenschwingung und umgekehrt auswirken. "Zuviel" Mitschwingen wird sicher den Saiten Schwingungsenergie entziehen, was möglicherweise das Sustain verkürzt. Was wollen wir nun eigentlich sagen? Die Sounds sind rund und voll. Die Cleansounds sind sehr gut formbar und kommen überzeugend rüber; sind dann bei der Variante Ahornhals und Ahorngriffbrett vergleichsweise einen ganzen Tick milder als bei einer Standard-Strat von Fender. Crunch, Distortion als auch HiGain funktionieren ganz ausgezeichnet. Die Zwischenpositionen haben die schöne hohle Klangcharakteristik, die man sofort mit Singlecoils in Verbindung bringt. Im Sommer 2009 wurden nach meinem Überblick die JPM Standards auf dem Amerikanischen Markt eingeführt. Zunächst wurden USD 1.200 pro Stück verlangt. Der Kunde musste sich teilweise auf Lieferzeiten von 6-8 Wochen für die sogenannten Custom Orders einstellen. Zum Jahresende sank der Listenpreis auch schon mal auf USD 900. Sonderangebote für um die USD 600 folgten. Im Herbst 2010 erfolgt die Markteinführung in Deutschland und Europa über den Exklusivvertrieb eines südbayrischen Musikhauses. Während der Listenpreis rund EUR 800 beträgt, verführte einen der Einführungspreis schon mit schlappen EUR 349. Mitte November 2010 sind die Leckerbissen für EUR 449 zu haben. Jetzt gibt es als Erweiterung der Palette andere Decken-Funiere und Lackierung-/PU-Konfigurationen. Im Sommer 2013 liegt der Preis mittlerweile bei nur noch EUR 279. Im Auslieferungszustand sind D'Addarios mit einer 009-042 Saitenstärke aufgezogen. Das passt auch ganz gut zur Fender-Mensur von rund 648 mm und zu den 2 installierten Federn in Tremolofräsung auf der Rückseite. Mir persönlich war das zu weich, soll heissen, schon leichter unkontrollierter Druck kann ungewollt Akkorde "out of tune" bringen. Will man 010-046 Saiten benutzen, ist es ratsam, eine 3. Tremolofeder einzusetzen und die Einheit komplett neu auszurichten. Dazu muss der Deckel hinten ab, und mit den 2 Schrauben an der Federkralle lässt sich die gewünschte Federspannung präzise einstellen. Das braucht aber etwas Geduld, da man immer wieder nachstimmen muss und die Balance der freischwebenden Grundplatte des Tremolos über dem Korpus beachten muss. (Ich sage immer "Tremolo", meine aber technisch gesehen keine Lautstärkenunterschiede, sondern natürlich Tonhöhen- schwankungen "Vibrato"). Die 4 Shaman JPM Standards, die ich in die Finger bekam, hatten alle werksseitig neue aber zwischenzeitlich oxidierte Saiten aufgezogen. Insbesondere die G-Saite war jedes Mal in der Tat schwarz angelaufen. Vom Klang her ist aber von Anfang an mit den aufgezogenen D'Addario Strings alles grundsätzlich im grünen Bereich. DR-Strings finde ich sonst ja meist sehr okay, sind hier aber ausnahmsweise nicht die beste Wahl für die Holzkombination mit dem Mahagony-Body. Es ist schon genug Wärme vorhanden. Wobei ich mich gerade frage, welche Sorte Mahagoni da eigentlich verbaut wurde? Gibsonmäßig sieht das in den Fräsungen und unter der Beize nicht aus. Na, da gibt es ja einige hundert verschiedene Sorten ... hm. Ernie Balls Super Slinky kommen da für meinen Geschmack erheblich passender rüber und bringen etwas mehr Knack und Frische in den Ton. Was braucht man noch? Ein Gigbag oder Koffer muss her, weil die Gitarren im Karton ausgeliefert werden. Dann sollte man sich noch passend zur Lackierung einen Gitarrengurt besorgen. Etwas Zubehör ist meist dabei: Imbuss-Schlüssel für das Wilkinson und den Trussrod. Genau: Die dritte Feder für das Tremolo gibt es ebenfalls dazu, da im Auslieferungszustand nur 2 Federn installiert sind. Ich glaub das war es !? Nee, mir fehlt immer noch der eine Tremoloarm... Ah, jetzt ist er doch noch eingetrudelt! Meine Empfehlung: Wenn schon, dann gerne eine Shaman mit 3 Pickups und wenn es geht, bitte mit einem Maple-Fretboard. Aber Achtung, jetzt fällt es mir wieder ein: Man bemerkt es nicht immer sofort, aber die Sidedots, also Bundmarkierungen an der Halsoberkante (da wo der Daumen sitzt), fehlen bis auf die Position 12. Bund. Es ist doch erstaunlich und einem meist unbewußt, wie oft man sich mit einem kurzen und längeren Blick orientiert. Wenn die Shaman dann vor dem Bauch hängt, nützen die Griffbretteinlagen wenig oder sind auch manchmal bei Schummerbeleuchtung nicht besonders kontrastreich. Hier ist also ein Punkt, über den man etwas Jaulen könnte. Auf dem Sofa spielt es keine große Rolle; mit der Band (oder im Stehen, I confess) wird es dann schon nervig. P i c k u p - A u s t a u s c h Es ist wieder soweit: Die Neugier und Bastelleidenschaft hat mich erneut gepackt. Un-fucking-fassbar riskiere ich, den Originalzustand bzw. die harmonische Optik dieser Shaman zu ruinieren. Diesmal muss der Steg-Pickup dran glauben. Wer seine Shaman JPM partiell atomisiert, hat dann was die Fotos zeigen vor sich. Oder vielleicht doch besser nicht?! Saiten runter, Befestigungsschrauben raus und schwupps, da ist der Alumitone von Lace. Wer jetzt denkt, bau ich doch ein, was ich will, wundert sich wie meine empörte Wenigkeit. Die saubere Fräsung nimmt keinen Mini-Humbucker auf. Auch der Super-Distortion von Dimarzio im P-90-Format läßt sich nicht zwingen und würde nur ohne Kappe hinein passen. Aber wie sieht das aus! Probe- und hoffnungshalber lege ich mal 2 Humbuckerrahmen über die Alumitones. Ganz nett, eigentlich. Was heißt hier eigentlich? Nur mit Mühe und Not bekomme ich einen SH-4 Jeff Beck von Seymour Duncan in die Stegfräsung. Die Isolierbandwicklung über den Spulenkörpern muss noch hochgeschoben werden, damit die Basisplatte dann nun endlich auch in die Öffnung passt. Eventuell müssen die Beinchen für die Schrauben zart etwas nach innen gedrückt werden.
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Saublöde Idee mit den Maßen von den Alumitones. Meine Güte nochmal, ist die Idee so neu, es auch mit
anderen Pickups probieren zu wollen? Kann nicht sein.
Ich bin nun mit etwas zeitlichem Abstand doch ganz happy und kann das Experiment in der Tat empfehlen!
Den originalen Hals-PU finde ich sowieso gut. Und so ärgere ich mich nicht, dass die Fräsung des Neck-PU
nicht die nötige Tiefe für einen Tausch aufweist.
Hier geht es im übrigen mit Tonabnehmer austauschen gleich noch weiter.
Esaite-Berichte: SHAMAN JPM Standard E-Gitarre HH Pickup-Austausch
Mittels Zwangsmaßnahme hatte ich ja vor Wochen den Duncan SH-4 Jeff Beck in die Stegposition bugsiert. Interessant, weil der Unterschied
des klassischen Duncan Voicings zu den Alumitones deutlich wird, bzw. umgekehrt. Der originale Alumitone an der Brücke ist im Vergleich nicht
so der Bringer. Hingegen kann man dem Alimutone am Hals nichts Unvorteilhaftes nachsagen. Der SH-4 kommt erheblich direkter herüber und
eignet sich – wen wundert es – sehr gut für HiGain-Settings.
Die Alumitones bringen materialbedingt ein „Ffffffffft“ mit ins Klanggeschehen. Nach meinen Vorstellungen wären die Alumitones damit in
Halbakustischen, Jazzgitarren und der Gretschwelt passend platziert. Na gut, wir werden das ja möglicherweise noch ausprobieren.
Die Shaman hat als wesentliche Basis den Mahagonybody mit einem eingeleimten nicht ganz mageren „u“-förmigen Mapleneck.
Radikalkur. Kurzerhand schmeiße ich die Pickups beide aus der Shaman. Raus mit dem Duncan an der Brücke und weg mit dem Alumitone am Hals.
Ich hatte mir mehrfach die PRS SE 245 G&B Pickups aus Korea angehört. Ich glaube mich zu entsinnen, die sind u.a. auch im aktuellen Santana- und
Bernie Marsden-Modell verbaut. Diese sind für mittpreisige Mahagony-Gitarren entwickelt und bringen einen ausgewogen schmatzigen Sound,
der clean und gezerrt sehr brauchbar ist.
Auch optische Gründe am Rande will ich nun mal nicht völlig abtun. Die Zebras in den cremefarbenen Rahmen passen meines Erachtens sehr gut zur Gesamterscheinung der Gitarre. Der örtliche Tierpark vermisst keine animalischen Insassen, weist aber vorsorglich auf gleichnamige Tonabnehmer
mit je einer hellen und einer schwarzen Spule hin - toller Schenkelklopfer . . .
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Die Stärke des Wickeldrahtes oder die Anzahl der Windungen konnte ich zwar nicht in Erfahrung bringen, messe aber Gleichstrom-Widerstände
von für den Hals-PU circa kOhm 7,93 und kOhm 10,36 für den Brücken-PU. Beim Magnetmaterial kann man wohl getrost von dem verbreiteten
Aluminium-Nickel-Cobalt-Gemisch Nummer Fünf ausgehen.
Etliche tauschen ja die unterschätzten Pickups ihrer PRS SE, so dass man leicht für kleines Geld an die Verschmähten heran kommt. Wichtig ist nur,
dass die Dinger auch aus Seoul von der Fa. G & B Pickup Company stammen, da auch ungelabelte Pickups in der Student Edition SE verbaut
werden, die in ihrer Klangqualität aber so weit abfallen, dass sich ein Austausch bei denen nun wirklich anbietet.
Vorn im Text (1. Bericht hier auf der ESaite) hatte ich mich ja in Wort und Bild über das Format der Fräsungen mokiert.
Um da überhaupt einen Schritt weiter zu kommen, war die Entscheidung zu treffen, Mut zur Modifikation oder Rückbau in den
Auslieferungszustand. Und so hieß es bald it`s Dremel-Time.
Diesen blöden fehlenden Millimeter an Breite muss ich doch ohne weiteren Schaden anzurichten hin bekommen.Die Pickup-Rahmen
müssen dann notfalls als Schmuckrosette herhalten; wenn alle Stricke reißen... Das Ganze wurde dann doch eher entspannt,
weil das Holz sehr weich und daher leicht zu bearbeiten ist und größere Unregelmäßigkeiten dabei nicht wirklich auftraten.
Die Schleifpapierrolle leistet ganze Arbeit und nimmt weg, was hier noch zu viel ist. Dabei geht natürlich der schwarze Abschirmlack flöten.
Für die Eifrigen oder Planungswunder gilt natürlich, vorher Lack besorgen und die Lücken in der Abschirmung damit behandeln. Wenn es nämlich,
was nicht zu erwarten ist, nervig brummt, ist das Mindeste, sich mit Kleber und Alufolie zu schaffen zu machen. Für die Pickup-Beinchen vertiefe
ich noch geringfügig die Fräsung und kneife die hier überlang erscheinenden Schrauben für die Höhenjustierung ab.
Als Rahmen für die 245er-Humbucker wähle ich flache leicht angeschrägte Versionen für nichtgewölbte Decken aus. Da wir den Halswinkel
berücksichtigen, ist der Rahmen für den Steg-Tonabnehmer bei gleicher Grundform etwas höher als sein Hals-Kollege. Wegen der Goldhardware
kommen zumindest keine verchromten oder vernickelten Rahmenschräubchen in Betracht. Die Schublade gibt zweimal vier Schwarze preis,
die dann auch Verwendung finden.
Was war sonst noch? Wenn man den Hals-PU auswechselt, muss auch der Brücken-PU herausgenommen werden, weil der
„Kabelkanal“erst von dort zum Elektrofach führt.Der Pickup-Wahlschalter sieht so robust wie eine Fernostkopie von Schaller aus.
Die Löterei hält sich erfreulich stark in Grenzen. Die zwei heißen Drähte (weiß) gehen an den Schalter, die beiden
schwarzen Kabelenden kommen erdend auf das Potentiometer-Gehäuse - fertig! Wer die Temperatur der Lötstation einstellen kann,
wird allgemein mit rund 290 Grad Celsius auskommen. Geht die Strippe auf ein Gehäuse, sind dann manchmal schon 370 C besser.
Ist alles soweit unter Dach und Fach, stellt man sich die Höhe der Pickups ein. Den Hals-PU habe ich nur relativ leicht gekippt,
damit die Bässe nicht zu dick werden. Der Brücken-PU darf in diesem Fall tatsächlich ziemlich dicht unter die Saiten.
Als Tipp wird auch schon mal an anderer Stelle empfohlen, die Tonabnehmer nach einer gewissen Grundeinstellung in der Mittelposition
– also beide an – so lange vorsichtig hoch und runter zu drehen, bis dieser Misch-Sound quasi seinen optimalen Punkt erreicht hat.
Wer demnächst wieder einen Anfall von Bastellaune spürt, sollte es auf jeden Fall ausprobieren. Ich bin für meinen Teil erst einmal
mit dem Ergebnis zufrieden und überlasse es den kommenden Wochen, ob sich diese kleine Geschichte auf Dauer auch bewährt.
Esaite-Berichte: Shaman JPM Standard mit Seymour Duncan Pickups
Die Shamans werden bekanntermaßen mit Alumitones PUs von Lace made in USA abgenommen. Diese Burschen sind geräuscharme Humbucker.
Der Alu-Deckel wirkt als Spule Nummer Eins, während unten drunter eine kleine konventionellere Spule ihren Dienst als Nummer Zwei verrichtet.
Mit der Bridge-Position war ich bisher immer noch nicht so recht im Cleanbetrieb zufrieden. Ensprechend hatte ich bei einem anderen Shaman- Exemplar (HH), einen SH-4 Jeff Beck verbaut und später die Gitarre komplett auf PRS SE G&B Pickups umgestellt.
Für volle Flexibilität und auch stratigen Klang probierte ich es hier mit einem SD P-Rail in Creme. Dafür gab es für den neuen Mini-Toggle-Switch
ein kleines Bohrloch. Dessen zunächst leicht ausgefranster Rand wurde alsbald mit dem Dremel angehübscht. Mit der Schaltfunktion "on-off-on" läßt der P-Rail als Singlecoil, P90 und Humbucker ansprechen. Unter anderem war es das Ziel, einen ansprechenden hohl/vokalen Rhythmus-Sound für die erste Zwischenposition zu erreichen (Bridge+Middle).
Bevor es mit der Verkabelung losgehen kann, erweist sich wie bereits erwartet die Größe der Fräsung als problematisch für den Einbau.
Mit dem Dremel muss die Fräsung in der Tiefe für die Pickupbeinchen und längsseits für die Basisplatte des Pickups erweitert werden. Ist das erstmal mit angemessener Vorsicht geschafft, wird man bereits fast schon des optischen Endergebnisses andächtig ansichtig. Nee, sieht gut aus!
So, der Kollege hat seinen Platz gefunden. Im ersten Schritt liegt der Singlecoil in Richtung des Halses und der P90 an der Brücke.
Leider klingt der Singlecoil (Rail) dem Mittelpickup (Lace Alumitone) so ähnlich, dass es leider mit dieser Ausrichtung keinen
richtigen Sinn ergibt. Also wird der Pickup anders herum eingesetzt. Jetzt sitzt der Rail-Pickup an der Brücke. Der klangliche Unterschied
zum Mittelpickup wird nun durch den Positionswechsel deutlich, aber der Output ist mir zu gering. Besonders gute Klangergebnisse
bringt nun der P90!
Da mir in dieser Gitarre der SD P-Rail nicht so zusagt, muss was Anderes her. Nach ein klein wenig Recherche kam ich auf
den SD SH-3 Stag Mag.
Den Mini Switch habe ich dann auf die DPDT "on-on-on" Variante getauscht. Im Humbucker-Format stecken beim Stag Mag 2 Singlecoils mit
ungleichmäßig hohen (staggered magnets) Polepieces aus AlNiCo 2. Die Schaltung ergibt jetzt Singlecoil (kOhm 8), Parallelbetrieb (kOhm 4)
und Humbucking (kOhm 16). Der fenderige Strat-Charakter kommt auf diese Weise erheblich mehr in den Vordergrund als beim P-Rail.
Die zweifarbigen Spulen wirken sicherlich etwas gewagt, so dass eine unauffälligere Farbgebung auch in die engere Wahl kommen könnte.
Hier und heute allerdings nicht.
Die Pickups aus Seymour Duncans "Wickelbude" klingen alle vergleichsweise wesentlich offener und viel direkter als die Alumitones.
Für die Hals- und Mittelposition gibt es aus meiner Sicht keinen Grund für einen Austausch. Am Steg und für die Zwischenposition
mit dem Mittel-PU wünscht man sich halt eben schon etwas mehr, wenn es geht.
Und dafür liefert Duncan mit seinen Pickups den schlagenden Beweis. Alle Schaltungsvariante, die hier probiert wurden, sind sehr gut einsetzbar und nicht eigentlich überflüssiger Spielkram für den Heimschrauber, der eigentlich mal mehr Üben sollte... Mit Blick auf die letzte Preiserhöhung für Duncan Pickups erscheint der Stag Mag mit seinen derzeit nur EUR 75 noch recht günstig.
Wir haben uns die Shaman mal wieder hervorgeholt, um in der Bridge-Position was Neues zu probieren. Unsere Wahl fällt dieses Mal
auf den Duncan SH-12 George Lynch Screaming Demon. Das klingt zunächst gewaltig nach fetter Power und scharf Gebratenem.
Tja, das Marketing führt einen da eventuell in die falsche Richtung, denn der Humbucker ist doch eher moderat in Output und Werten.
Mit Bedacht haben wir uns die Trembucker-Version mit etwas erweiterem Stringspacing besorgt. Erst einmal den StagMag vom Mini-
Dreiweg-Schalter abgelötet, dann ausgebaut und den neuen Doppelspuler eingesetzt und verkabelt. In der Standard-Schaltung bringt
der SH-12 10,2 kOhm, bei paralleler Spulenanordnung noch 5,2 kOhm; als Singlecoil verbleiben dann nur 2,6 kOhm Widerstand.
Das harmoniert output-mäßig insgesamt gut mit den Alumitones.
Der sehr geringe Unterschied zwischen Parallelbetrieb und Singlecoilschaltung ist überraschend und wird eher im Zerrbetrieb erkennbar.
Der Humbuckermodus selbst kommt am clean eingestellten Amp offen mit viel Glanz. Dieses Kristalline in den Höhen lässt die Alumitones
eher schon fast belegt gleichsam samtig wirken. Im verzerrten HiGain-Betrieb erinnert der Screaming Demon leicht an den Pearly Gates mit vielleicht satteren Mitten und ähnlich glänzenden Höhen, die tatsächlich sehr früh in die Obertöne kippen.
Noch braucht es mehr Zeit für verschiedene Spielsituationen, damit man die Brauchbarkeit in dieser Gitarre beurteilen kann. Auf jeden Fall ein guter Pickup. Ob er in der Shaman bleiben wird, ist noch offen. Spontane Begeisterung blieb aus, da der bisher verbaute StagMag auch seine Stärken hat, aber als Rockaggregat vom SH-12 übertroffen wird. Wer die Wahl hat, hat die Qual. Na, soweit wollen wir es nicht kommen lassen ...
Preislich wird man übrigens kaum unter hundert Euros bleiben, was man nun auch nicht als wirklich günstig bezeichen kann.