eSaite Home
Sitemap
A K T U E L L E S
Berichte
SHAMAN JPM Standard
PRS SE SOAPBAR II
P-90-GITARREN
SQUIER THINLINE T69
PRS SE SINGLECUT
IBANEZ GWB35F Bass
HAGSTROM SUPER SWEDE
IBANEZ ATK300NT Bass
GODIN Progression
HK STL-100 TELE
FENDER BAJA TELE
YAMAHA PACIFICA 302S
HK SJB-580 JAZZ BASS
WASHBURN N2
HK Telecaster Mods
SPL-Cabulator Tuning
CORT GB75OPN 5String
FRAMUS RENEGADE C II
CORT JoshPaul 5 Bass
WARWICK Corvette STD
TELE ASH Projekt
HAMER XT Sunburst
TELE ALDER Projekt
CORT GB64 Bass
IBANEZ RDGR 900 Bass
PRS SE EG Tremolo
FENDER CP 60 Strat
CORT "HBS" Bullock
G&L ASAT Special S-H
GRETSCH Synchromatic
SADOWSKY JB 5
VOX SSC-33
HK TELE STL-120
G&L L-2000 TRIBUTE
IBANEZ BTB 405 QM
YAMAHA BB1000-MA
TOKAI Bass fretless
HAGSTROM Special P90
STERLING SUB Silo 3
KASUGA Stratocaster
LA CABRONITA Tele
SWAMP ASH Strat
FENDER Jazz Bass 5
HAGSTROM Viking Trem
FENDER PJ Bass Clone
PRS SE One
H BENTON Fretless 5
TELE HSS Tremolo
MUSIC MAN Sterling
FENDER Tele AVRI 52
PRS Johnny Hiland
G&L Tribute ASAT BB
LAKLAND 55-02 Deluxe
BLADE Levinson B-25
G&L Tribute JB-2
WARWICK Corvette $$
WARWICK FNA JM LTD 5
FENDER Lead III
VINTAGE Thomas Blug
Bestandteile
Erste Hilfe
Esaite compact
Events
Kontakt/Impressum
Datenschutzerklärung

  •  Esaite-Berichte: Godin Progression Strat-Style E-Gitarre

 

 

Vorgeschichte. Volker spielt Bass – aber eben nicht nur. Second hand hatte er sich bereits vor kurzem mit einem kleinen Vollröhrenverstärker von Laney, dem LC15R eingedeckt. Glücklicherweise mit einem Celestion Speaker. Eine alte Laney Serie mit den HH Speakers klang gruselig. Bei der Wahl der E-Gitarre war schon klar, dass es nur etwas Strat-mäßiges werden kann. Bei mir lieh er sich zunächst aus dem Arsenal für eine ganze Weile eine „Selbstbau-Stratocaster“ aus. Diese ist im Wesentlichen aus den nachstehenden Komponenten zusammengesetzt:

Korpus:               Rockinger US Red Alder 2 Piece Body
Hals:                   Mighty Mite Rosewood Strat-Neck, modern C-Profile
Bundstäbchen:    Medium Jumbo Frets
Sattel:                Oktavkompensierter Earvana Nut
Tonabnehmer:    Van Zandt Blues Set
Brücke:               Hipshot Strat Hardtail
Mechaniken:        Sperzel Trim Lok Staggered Tuners
Lackierung:         Schellack Handpolitur, natur-blond
Saiten:                DR Strings Tite Fit 11-50


Das war so etwas wie ein Ausgangspunkt, um sich unmittelbar in die Strat-Welt einzuhören bzw. einzufühlen. Als Volker mir die Gitarre zurückgab, kommentierte er das in etwa mit: „Ziemlich gut, aber die Saitenlage ist für mich nicht optimal.“ Ich darauf hin: „Naja, vielleicht liegt es auch an den etwas dickeren Saiten.“ Das war ihm aber keinesfalls bewusst gewesen. Nee, keine 09er oder 10er, sondern er hatte auf 11ern die ganze Zeit gespielt. Ich nahm die Gitarre zurück und da formte sich sogleich ein Hintergedanke „Warte mal ab, Bursche, von wegen Saitenlage nicht optimal...“ In der gleichen Nacht noch zog ich auf die Selbstbau-Strat frische 10er DR Pure Blues Saiten auf, korrigierte den Halswinkel ein wenig und stellte die Intonation (Video hier auf E-Saite.de mit G&L Tele) neu ein.  

 

 

 

 

 

 

Eine Woche später. Ich hatte genau diese Gitarre mit im Proberaum und fragte dann eher beiläufig, ob Volker vielleicht jetzt noch mal die Gitarre antesten wolle? Ich hätte ja zwischenzeitlich „mal eben“ frische Saiten aufgezogen. Tja, was soll ich sagen? Volker staunte nicht schlecht. Als ob ich ihm ein anderes Instrument in die Hände gedrückt hätte: Anderes Spielgefühl, super Saitenlage und der Klang hat sich auch vorteilhaft verändert. “Wollen mir verkaufen?“ blitzte es in seinen Augen. „Ach, ich weiß nicht, mir gefällt sie jetzt auch „wieder“ ganz gut, ich werd mal darüber nachdenken...“ spielte ich den spröden Spielverderber.  

 

 

 

 

Jetzt im Mai Zwanzigvierzehn habe ich im Zuge einer Aufräummaßnahme diese Strat wieder entdeckt und so wie

das eine oder andere dabei schnell mal eben in den Amp eingestöpselt: Fühlt sich gut an und klingt super!

Muß unbedingt wieder in die erste Reihe der Gespielinnen aufrücken! Wie man oben sieht, sind jetzt Bilder nachgeliefert.

Nun noch einen kleinen Schlenker und dann schnell zurück zur Godin Progression.

 

 

 

 

Intermezzo. Volker ersteigert sich eine US Fender Stratocaster. Etwas schlecht geratene Fotos mit einer optimistisch stimmenden Beschreibung haben ihn zuschlagen lassen. Was dann das Logistikunternehmen auslieferte, landete erstaunlich schnell bei mir zur Sichtung und Einschätzung der Sachlage. Jammern macht Spaß! Wenn es nicht einem selber wehtut.

 

Die Lackierung war vom Prinzip dunkelblau durchscheinend. Hier aber mit reichlich Macken bis auf das blanke Holz versehen und von der Oberfläche schrumpelig wie eine alte Orange. Ob das Fender so raushaut, kann man sich kaum vorstellen. „Relic“ ist das auf keinen Fall. Der Korpus hat dazu auch noch viel Leim gesehen: Aus fünf Streifen Erlen-Holz war das Ding zusammen gehauen. Die lagen wohl vorher noch in einer Ecke rum.

Mittlerweile (Mai 2014) habe ich noch einige Schnappschüsse von dieser Strat gefunden. Viel zu sehen ist leider nicht - die Macken sind schon kaschiert.

 

 

 


Die Gute wurde justiert und ein wenig kosmetisch angehübscht. Ja, nach Stratocaster klang das alles schon. Vielleicht etwas viel Treble und ein bisschen hart, aber sonst an sich schön drahtig-knackig. Was rundum auch allen gefiel, die sie in die Finger bekamen, war der Maple-Neck. Gleichfalls trifft man zwar hier auf diese merkwürdige schrumpelige Oberfläche der Lackierung. Macht aber nichts, da er sich gut anfühlt und mit etwas Abstand auch insgesamt ordentlich gemacht aussieht (Format und Fretwork).
Da Wunsch und Wirklichkeit auch preislich nicht zusammen passen, schickte Volker nach einigen Verhandlungsversuchen die Gitarre zurück. Nichts gewesen außer Spesen. Nur auf das Konto „Erfahrung“ wurde wieder mal üppig eingezahlt: Schöne Story für am Kamin, wenn später mal nichts los ist.

Endlich Ruhe im Karton. Volker kauft sich eine schwarze Godin Progression mit Palisander-Griffbrett. Angeboten werden diese Gitarren je nach Machart für zwischen EUR 600 bis 800. Der Body ist dreiteilig. Der Centerblock ist aus Ahorn mit Seitenteilen aus Pappel.
Bei Fender heißt das Konzept jüngst Duo Tone. Kostet ab EUR 3.000 und kombiniert Centerblock und Flügel einmal mit Erle/Esche plus Rosewood-Neck und einmal Esche/Erle plus Maple-Neck.
Eine optische Ähnlichkeit bei dem Godin-Modell mit Maple-Neck besteht unübersehbar zu Fenders David Gilmour Stratocaster (Preisklasse EUR 2.900 bis 3.500).

 

Ich hatte Volker vorgewarnt, da ich schon Erfahrungen mit der Godin Artisan-Serie vorweisen konnte: Da gab es die wunderschöne weich klingende Godin-Strat in tobacco two tone burst ohne nennenswerte Bässe und die optisch wieder einmal herrliche Godin-Tele (Birdseye Maple Top), die für heftig verzerrte Sounds unbrauchbar war. Mit Seymour Duncans zerrte es dann später ganz nett, aber der Cleansound war nun im Eimer. Für mich persönlich also Finger weg – mit Ausnahme der Godin Radiator, die witzig originell daher kommt und für einige musikalische Belange verdammt gut zu gebrauchen ist.

 

 

 

 

Nach einigen Vorankündigungen brachte Volker die Godin Progression mit zur Probe. So konnte ich sie mal ganz unverbindlich im musikalischen Alltag probieren und nahm sie danach mit Heim, weil das Tremolo festgesetzt war und daher vorerst nicht benutzbar. Ich richtet das Tremolo freischwebend ein, tüdelte große Gurtknöpfe statt der kleinen Straplock-Endstücke dran und tauschte die weißen Knöpfe für Volume und Tone gegen verchromte Messing Speedknobs.

Jetzt war die Optik für mich noch stimmiger und die Funktionalität für meine Gewohnheiten besser geeignet. Was war noch? Eine kleine dafür vorgesehene Feder habe ich in die Aufnahmeöffnung für den Tremoloarm fallen lassen. Damit hält jetzt der eingeschraubte Arm seine Position, kein Schlackern mehr und er folgt nicht so leicht der Schwerkraft. Den Sattel habe ich rund 2mm herunter geschliffen, um das Reibungspotential auf ein Minimum zu reduzieren. Das Einzige was man noch optimieren könnte, wären eventuell die Mechaniken. Hier bin ich immer wieder ein Fan von Locking-Tunern und gab Volker diese Empfehlung weiter. Der sagt jetzt eine Woche später, er ist zufrieden und hätte keine Schwierigkeiten mit der Stimmfestigkeit.

Aber was ist nun eigentlich mit der Godin Progression? Im Sinne des Wortes „Fortschritt“ ist dieser für mich eindeutig hörbar. Dies ist endlich eine Godin-Gitarre, die wirklich eindrucksvoll sowie authentisch nach Stratocaster klingt. Die Pickups haben dickere als die standardmäßig gewohnten Stabmagnete. Zudem wurde die übliche Elektrik um eine aktive Schaltung erweitert (kleiner schwarzer Ein-/ Aus-Druckschalter direkt neben dem Tonregler). Das garantiert ein ordentliches Maß an Output (Turbotaste!). Das Tremolo mit seinen Reitern und dem Block ist aus Edelstahl gefertigt, was für seine hohe Qualität spricht und hörbaren Einfluss nimmt.

 

Folgende Wermuthstropfen muss ich leider doch preisgeben. Trotz eines hohen Habenwollen-Faktors zeigt mir die Spielpraxis drei Besonderheiten auf. Zum einen ist es reine Geschmackssache, aber mir kommt das Halsprofil etwas zu breit und flach vor, was ganz klar andere Spieler durchaus zu schätzen wissen. Zum anderen hat sich bei mir und den werten Musiker-Kollegen der Eindruck festgesetzt, dass dieses gut klingende Stück bei der oft nötigen Durchsetzungsfähigkeit doch etwas zurückhaltend auftritt.

 

Vermutlich wird es an der Holzauswahl liegen, da ja die Konstruktion, Einzelteile und die Ausführung voll überzeugen. Für Leute, die harmonische Flächen mit Chorus und Kompressor gestalten, mag das durchaus von geringerer Bedeutung sein. Der hard rockenden oder Funk-Fraktion wird es vermutlich fehlen - laut ist ja nicht alles. Zu guter Letzt merkere ich nochmal auf hohem Niveau: Der Hals-Tonabnehmer ist kräftig und voll. Mir fehlt aber das sonst ausgeprägt Bauchige, typisch Kehlige in dieser Position. Etwas mehr davon verträgt sie schon. Parts hand-crafted in Canada, assembled in USA. Volker kann sich freuen – gute Wahl!

 

 

 

 

 

www.eSaite.de
info@eSaite.de