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  • Esaite-Berichte: Telecaster LA CABRONITA Projekt
     

 

 

Hier kommt eins der letzten vier aktuellen Projekte zum Vorschein. Diese Telecaster heißt bei Fender La Cabronita. Man sieht es gleich,

dass hier gretschige Filtertron-Pickups Verwendung finden und keine klassische Tele-Brücke eingebaut wurde. Als besonderer Lecker-

bissen fand ein einteiliger Mapleflame-Hals seinen Platz in dieser Gitarre. Üppig bebildert und kurz kommentiert zeigen wir hier den Werde-

gang von den einzelnen Bauteilen zum spielbereiten Instrument.

 

 

 

 

Der Body kommt mit den wesentlichen Fräsung, aber ungeschliffen aus England. Er besteht aus zwei Teilen Erle mit einem optimalen Gewicht

von ziemlich genau 1,9 Kilogramm. Die beide Teile wurden nicht ganz symetrisch zusammengeleimt.

 

 

 

 

Produktionstechnische Verarbeitungspuren sind auf der Oberfläche noch gut erkennbar. Also wird der Body mit einem Schwamm vor dem immer feiner werdenen Schliff angefeuchtet. Aufmerksame Leser wissen schon aus anderen Berichten, dass bei uns die Kante für den Unterarm konturiert wird.

 

 

 

 

 

 

Was ausser der Oberflächenbehandlung auch noch vorzubereiten ist, ist die Saitenerdung. Beziehungsweise der dafür unabdingliche Kabelkanal.

Ein extralanger Bohrer ist dafür von unschätzbarem Vorteil. Der vorhandene Kabelkanal für die Pickups wird einfach verlängert.

 

 

 

 

Eine Brücke für String-Thru-Befestigung mit passendem Stringspacing wird schon mal angelegt. Diese Bridge kostet unter 20 Euros und

ist von guter Qualität. Das Stringspacing e-E macht 52,5 mm aus. Standard-Tele-Bridges liegen hier bei 54 mm. Ein erster Versuch mit einer

Pastellbeize gefällt nicht und wird wieder heruntergeschliffen. Ein appetitanregendes Rot erhält eindeutig den Vorzug.

 

 

 

 

Die Saitenhülsen lassen sich gut in die vorhandenen Öffnungen hineindrücken und sitzen schön stramm, ohne dass hier Hilfsmittel zum

Hereinklopfen nötig wären. Für den schnellen Zugang zum Halsstab wird noch eine kleine Fräsung fällig, sonst muss anfänglich dauernd

der Hals runter und rauf, bis es endlich mit der Saitenlage optimal ist.

 

 

 

 

Bevor die Brücke aufgeschraubt wird, sollte die Erdung klargemacht werden. Also noch ein Loch von oben und hoffentlich gleich richtig

die untere Bohrung getroffen?! Der Platz für die Brücke bestimmt sich durch die Mensur, Ausführung der Brücke und die Halsbreite.

Klar, wenn die Halstasche nicht zum Halsfuß passt, ist Essig. Zumindest, wenn sie zu groß geraten ist.

 

Oft reichen die vorgefundenen Löcher nicht für eine präzise Montage aus. Dringend ist das eigene Nachmessen und Positionieren empfohlen.

Blindes Vertrauen an dieser Stelle führt schnell mal zu richtigen Ärgerlichkeiten.

 

 

 

 

 

 

Der Hals braucht noch seine 4 Schraublöcher für den Einbau in der Halstasche. An dieser Stelle ist unserer Meinung nach eine

etwas gründlichere Vorbereitung gefordert. Sicherlich nicht jedermanns Geschmack: Hier kommen moderne Torxschrauben aus

Edelstahl zum Einsatz.

 

 

 

  

 

 

Noch bevor die Elektrik eingesetzt wird, werden Hals- und Brückeneinstellungen so vorgenommen, dass eine erste vernünftige

Bespielbarkeit gegeben ist. Die Halsstärke beginnt am Sattel mit 20,6 mm etwas schlank, normalisiert sich zum 5. Bund auf 21,7 mm.

Am 12. Bund kommt die Dicke auf 23,8 mm. Vom Profil insgesamt ein etwas kräftigeres "C" - fühlt sich richtig gut an.

 

 

 

 

Da sind sie, die Filtertrons aus dem Hause Gretsch. So wird das aber nichts. Die Grundplatten sind unterschiedlich. Der Filtertron für die

Halsposition mit den Öhrchen passt leider nicht in seine Fräsung. Der Versender war etwas ratlos über dieses ungleiche Paar. An dieser

Stelle kann es also mal Problemchen geben.

 

 

 

 

Total schicke und höchst funktionale Klemmechaniken von Schaller mit dem Backlock-Mechanismus. Davon haben wir schon viele Sets verbaut.

Natürlich sind auch Produkte von Sperzel oder Hipshot erste Wahl. Und nicht vergessen, ordentlich kleine Löcher vorbohren. Ahorn ist hart.

 

 

 

 

Schon wieder Ärger mit den Pickups. Die Polepiece-Schrauben sind unten unendlich lang oder die Fräsung mal wieder zu klein.

Der Halstonabnehmer wurde übrigens gegen einen Fender Fidelitron ohne Ohren getauscht.

Der passt ausgezeichnet zu seinem Gretschkollegen am Steg und ist günstiger zu haben.

 

Bridge Gretsch Filtertron kOhm 4,62

Neck Fender Fidelitron kOhm 4,32

 

 

 

 

So langsam nähern wir uns der Fertigstellung unserer Cabronita. Bisher hat sie uns ja so einige Zicken gemacht. Wenn es nicht gut ist,

ist es noch nicht zuende. Schlaue Sprüche gibt es überall umsonst...

 

 

 

 

 

 

Nach der Beizung mit diesem satten Rot gab es die übliche Salbung mit Öl und Wachs. Die Oberfläche der Erle stellt sich als empfindlicher

als die bei Esche heraus. Das Holz ist deutlich weicher. Wie klingt das Ganze? Tja, top! Im Netz gibt es ja bereits genügend brauchbare

Soundbeispiele. Hierzu empfehle ich Gregor Hilden. Der klingt zwar immer nach sich selbst, was ja wohl keine schlechte Referenz sein muss.

Seine persönliche Cabronita ist eine Schwadde aus Mechiko. Der Korpus war für rund 100 Flocken zu haben. Der Hals lag bei gut 150 Euronen.

Insgesamt bleibt das Projekt finanziell noch im Rahmen einer preiswerten Mexico-Cabonita. Wiegen tut die ganze Geschichte nur runde 3,3 kg.

 

 

 

 

 

N e c k   C h e c k

 

  

Es ist jetzt rund ein halbes Jahr vergangen, seit die Cabronita zusammengebaut wurde. Höchste Zeit etwas zum Hals zuvermelden.

Das Ding arbeitet nämlich. Bei aller Schönheit sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die Saitenlage alle 3 bis 4 Wochen mittels Anpassung der

Halskrümmung nachgestellt werden musste. Inzwischen war jüngst keine komplett sinkende Stimmung der Gitarre feststellbar, weil der Hals

mittlerweile nicht mehr nachgibt bzw. sich unter dem Saitenzug krümmt.

 

 

 

 

Eine Besonderheit fiel erst vor kurzem auf. Die Kopfplatte verläuft nicht parallel zum Griffbrett. Der Headstock wurde so aus

dem Holz geschnitten, dass es so wirkt, als biege sich dieser leicht nach oben, was dem gewünschten Druck der Saiten im Sattel

entgegenläuft. Zumindest gilt das für die Saiten D, G, H und e. Aber mittels Stringtree (Retainer) kann man sich da ja helfen.

 

 

 

 

Hier läßt es sich ganz gut erkennen. Die Mechaniken nehmen zu den dünnen Saiten gestaffelt  "an Höhe" zu. Natürlich schauen sie nicht weiter

aus der Kopfplatte, sondern dieselbige wurde schief ausgeschnitten. Also haben wir den Saitenniederhalter für die Diskantsaiten auf der

Unterseite um etwas über einen Millimeter abgeschliffen, um damit den Winkel etwas steiler zu gestalten. Und das macht sich tatsächlich

im Ton, aber vielleicht eher im Spielgefühl positiv bemerkbar.

 

 

 

 

Das letzte Bild zeigt es einigermaßen: Der Saitenverlauf hinter dem Sattel geht ein kleinwenig nach links. Theoretisch also ein Grund für

überflüssige Reibung im Sattel. Aber an dieser Stelle wird es dann jetzt schon übertrieben pingelig -  ich laß das mal stecken.

Während des letzten halben Jahres scheint der Hals auch einen Tick geschrumpft zu sein. Jedenfalls machen sich nun einige Bundenden

bemerkbar, die vorher eben keinen Hauch an Überstand aufwiesen. Ansonsten gibt es klanglich nichts Unschönes oder Störendes zu berichten.

 

 

 

 

N e c k   C h e c k   E x t e n d e d

 

 

Drei an der Zahl von dieser Art Hälsen hatten wir im letzten Jahr in den Finger. Meist sind sie dünner als angeboten, d.h. im Katalog

steht beispielsweise Dicke ungefähr am 1. Bund 21,6 mm. Tatsächlich lassen sich nur 20,7 messen. Am 12. Bund sollten es gut 23,6 mm sein.

Was ist? Hier kommt man beim Nachmessen auf ziemlich genau 22 mm - blöd. Auch sind schon mal am Halsfuß Mängel der Lackierung oder

richtige Lackmacken feststellbar. Gut, die sieht man nach der Montage oft nicht und kann man vorher auch beheben, aber es ärgert einen doch,

weil vorher keiner klar sagt, dass es B-Ware ist.

 

Wir haben die letzten Tage etwas Recherche betrieben. Wie sehen die Eckdaten alter oder teurer Gitarren beim Thema Hals aus?

Breite, Dicke, Länge (Mensur) und Profil (Form und Radius) ergeben im Groben die interessanten Aspekte der Dimensionierung.

Beschränken wir uns nun aus Vereinfachungsgründen dann auf lediglich die Stärke (Dicke) des Halses am 1. und 12. Bund, läßt sich zunächst

ein guter Ausgangspunkt festlegen, wenn wir beim 1. Bund eine Stärke von 21,5 mm und am 12. Bund 23,5 mm wählen.

Jetzt stellen wir dem eine kurze Liste von Klassikern und modernen Edelklampfen gegenüber:

 

   Hersteller/Modell                             Preis in Euro   Stärke 1. Bund   Stärke 12. Bund

 

   Gibson Les Paul 1959                           250.000                23,0 mm            25,0 mm

   Ruokangas Unicorn Artisan                      8.400                23,0 mm            25,0 mm

   Fender Strat Vintage 54                         2.700                23,0 mm            25,3 mm

   Fender Custom Shop Tele 52                  6.300                22,7 mm            24,3 mm

   Fender Custom Shop Strat 57                3.700                21,6 mm             25,2 mm

   Fender Strat Relic 56                             6.600                24,5 mm             24,8 mm

   PRS Modern Eagle Private St.                 9.900                22,0 mm             24,0 mm

   Ibanez EKM 100                                      2.900                22,7 mm             26,0 mm    

 

Es ist bestimmt keine völlig unzulässige Folgerung, dass gut und teuer (Qualität und daher Preis) meistens auch mit einem überdurchschnittlich

kräftigen Hals (Masse und Stabilität) einhergeht. Die gelisteten Beispiele liegen alle über den durchschnittlichen Ausgangswerten. Sicher wird es exquisite Gitarren geben, die - den Hals betreffend - auch Maße unterhalb des Durchschnitts aufweisen. Ist ein Hals beispielsweise am 1. Bund unter

rund 20,0 mm dick, fühlt es sich für mich meist nicht mehr richtig gut an. Das ist ärgerlich, wenn das Teil aber sonst gut gemacht ist und ordentlich klingt. Hier als Idee die grundsätzlichen Optionen (statisch):

 

   A   Fühlt sich gut an und klingt gut

   B   Fühlt sich gut an und klingt scheiße

   C   Fühlt sich schlecht an, klingt aber gut

   D   Fühlt sich schlecht an und klingt bescheiden

 

Auf den ersten Blick sieht das übersichtlich aus und eigentlich ist doch damit alles klar? B und D sind vordergründig betrachtet schon mal

aus dem Rennen. Das Fühlen scheint zunächst persönlich einfach beurteilbar. Das mit dem Klang vielleicht eher nicht unbedingt immer ganz:

Die Saiten sind alt, der Amp ist miese oder falsch eingestellt, der Verkäufer nervt, man hat einen schlechten Tag und ist nicht gut drauf,

das Kabel knackt und so weiter.

Man könnte also mal überlegen, ob ein gut klingender Hals, der sich spontan nicht so gut anfühlt (Option C),

nicht doch die richtige Wahl sein könnte (Thema Gewöhnung, Potential bzw. Herausforderung)?

Option A verändert sich gegebenenfalls auch schon mal schneller im Verlaufe der Zeit als gedacht (dynamisch):

Im Laden alles super, zuhause ganz okay, im Proberaum einfach nicht zu gebrauchen - muß in den Laden zurück!

 

Gutes Beispiel für einen Top-Hals bei einer Fender 60ies Relic Strat CS. Schon die Kopfplatte zeigt die liegenden Jahresringe.

Die Halsrückseite offenbart den ausgezeichneten Maserungsverlauf. Die Holzfasern verlaufen mit den Jahresringen

überwiegend durchgängig vom Halsfuß bis zum Headstock. Preisklasse 3.000 Euro. 

 

 

 

 

Ein weiteres Beispiel bietet diese Suhr Pro Series S1. Liegende Ringe, nicht ganz horizontal, durchgängiger Faserverlauf - leider geil!

 

 

 

 

Wer jung ist oder sehr auf das Geld achtet, dem wird jedoch nicht gerade selten ein Instrument mit eher mageren Dimensionen in die Hand gedrückt. Ist ja auch klar: Spielt sich unter Umständen zunächst einfacher und fühlt sich eventuell auch weniger klobig an. Aber es ist ein Märchen, dass Leute

mit kleinen Händen und kurzen Fingern keine Spitzeninstrumentalisten werden können und statt Bass besser Ukulele lernen sollten.

 

So, jetzt noch schnell der Bogen zurück zum Thema. Bei der Suche nach einem guten Hals sind für mich die Dimensionen eben neben anderen wichtigen

Eigenschaften mit das Entscheidende. Wird mir ein tendenziell kräftiger Hals angeboten, aber geliefert wird wieder nur ein dünnes Bürschlein,

werde ich langsam sauer. 

 

Diese Fernost-Hälse kommen zur Zeit über England herein, sehen auch live überwiegend richtig gut aus, bergen aber dann die eine oder andere unangenehme Überraschung. Also, 300 Euros würde kein Mensch für die gebotene Verarbeitungsqualität freiwillig zahlen. Nun

sind die tatsächlichen 130-150 Euros durchaus eine interessante Offerte, aber die Katze im Sack mag eigentlich keiner.

 

 

 

B r i d g e   S a d d l e s   U p g r a d e

 

 

Höchste Eisenbahn, sich wieder einmal um die Cabronita zu kümmern. Bisher war die Ausstattung mit einer Economy-Bridge absolut in Ordnung.

Der Klang hatte ja bisher dadurch was leicht raues Mittiges. Das entspricht auch deutlich der üblichen Wirkung der (verchromten) Eisenguss-Reiter

auf der Brücke. Ewig lagen aber in der großen Schublade bereits 6 Reiter aus Edelstahl (mattes Finish) für ein gelegentliches Upgrade bereit.

 

 

 

 

 

 

Die Edelstahl-Reiter verjüngen sich zur Schraubenseite hin, was für die Montage von Vorteil ist. Dazu kommt eine verbesserte Saitenführungen

und Kantendefinition. Preislich lag man da bei rund 18 Euro plus Versandspesen. Aber was soll diese vielleicht zweifelhafte Geldausgabe?

Für den Austausch hier noch der Tipp, die Reiter einzeln nacheinander zu tauschen. So weiss man noch eher die Position und Höhe des Vorgängers.

 

 

 

 

Bereits ohne Verstärkung transportieren die Saiten merklich mehr Snap. Das Klangbild wirkt aufgeräumter und direkter. Am Amp wird

man durch eine Zunahme von Klarheit und Spritzigkeit überrascht. Ein bisschen scheint es so, als nimmt jemand ein Tuch vom Lautsprecher.

Das ist ja eh der Traum aller Gitarristen, dass endlich mal einer die Decken und Tücher von der Box wegnimmt :-) Na, Ceramik-Speaker

in Ehren, für den kristallklaren Sound wären eher die AlNiCo-Typen geeignet. Zurück zum Ursprungsthema.

 

Diese Veränderung wird nicht zwingend jedermann gefallen, aber für einen filigraneren Cleansound ist es absolut eine Empfehlung wert.

Unter Umständen kann man nun auch sagen, dass ein Teil der warmen Mitten schwächeln. Das wird aber allenfalls im rotzigen Crunchmodus

als mögliches Manko wahrzunehmen sein.

 

 

 

 

Für mich ist es jedenfalls ein Schritt in die richtige Richtung und ich bedauere, nicht schon direkt nach Fertigstellung der Gitarre,

den Wechsel erledigt zu haben. Die ausgefeiltere Gestaltung der Sättel hilft zudem, die Intonation genauer einzustellen.

Für das Geld gibt es in diesem Fall einen reellen Gegenwert!

 


N a c h t r a g   z u   S t r i n g t r e e  &  S a i t e n l a g e 

 

 

Was war noch? Den zuerst montierten Stringtree haben wir auf der Unterseite abgeschliffen. Von Hand dauert das ja ewig.

Mit Dremels Hilfe kann das in einer Minute erledigt werden. Jetzt sitzt er so knapp auf der Kopfplatte, dass gerade noch der

Saitenwechsel unproblematisch funktioniert. Warum genau diese Maßnahme? Tja, wir hatte kein Lust das Teil zu versetzen, was

naheliegend wäre. Ein neues Loch bohren und das alte dichtmachen ist nicht immer die eleganteste Methode. Daher haben wir

die Höhe des Niederhalters einfach "geschrumpft" und den gleichen Effekt erzielt.

 

Wir wollen ja mehr Druck im Sattel und das auch gleich für die D- und G-Saite. Daher muss ein zweiter Saitenniederhalter her,

der an einer für den Winkel der Saiten sinnvollen Stelle angeschraubt wird. So, es ist schon erstaunlich, was man dem Klang und

Spielgefühl damit Gutes tun kann.

 

Ewig und drei Tage diskutiert die Szene, was der optimale Kopfplattenwinkel für den Saitenverlauf über den Sattel sein könnte.

Den haben wir hier zwar nicht; empfehlen das aber zur Orientierung für die Montage der Saitenniederhalter. Beim erprobten Mittelfeld

findet man eine Kopfplattenneigung zwischen 13 und 17 Grad. Das sollte man immer mal überprüfen. Zumal gerade bei dieser etwas

blöd aus dem Holz geschnittenen Kopfplatte, die vom Werk aus leicht nach oben gebogen ist.

 

 

 

 

Letzte Tat für das Wohlbefinden. An einigen Stellen kommt man bei Saitenziehen nicht besonders weit. Die Frets in den

darüber liegenden Lagen stoppen den Ton ab und vorbei ist es mit dem Vergnügen. Meister Flatterbüx besinnt sich der

vorhandenen Möglichkeiten und geht dann folgendermaßen vor:

 

Mit dem passenden Imbusschlüssel wird die Durchbiegung des Halses wieder etwas flacher eingestellt. Wenn das mal nur

eine 16tel Drehung ist? Na, maximal ein Achtel. Wir checken das mit der dicken E-Saite gleichzeitig im ersten und hinter dem

letzten Bund gedrückt über dem 7. Bundstäbchen. Da sollte noch ein Hauch Luft bleiben. Als Ausgleich dafür drehen wir an der

Brücke alle Einzelreiter ein Stückchen höher und schon klappt es mit dem Saitenziehen. Da ist jetzt nichts mehr im Weg.

 

 

 

 

 

 

Hier noch unsortiert einige Fragestellungen allgemeiner Natur zur Saitenlage und deren Einstellung. Bevor man anfängt am

Instrument zu schrauben, kann es helfen, sich die beeinflussenden Faktoren und das persönliche Ziel zu vergegenwärtigen.

 

   Haben die Sattelkerben die richtige Höhe?

   Hat die Brücke eine angemessene Höhe?

   Stimmt die Halsdurchbiegung?

   Ist der Halswinkel in Ordnung?

   Mit welcher Mensur habe ich es zu tun?

   Welche Saiten werden benutzt?

   Welches Spielgefühl will ich erreichen?

   Welchen Spielweisen werden bevorzugt?

 

Hat man sich so an der Gitarre zuschaffen gemacht, ist die letzte Aktion immer zu prüfen, ob die Höhe der Tonabnehmer

noch in Ordnung ist. Häufig sollten diese noch nachjustiert werden, da die Saiten ja nun im konkreten Fall höher liegen.

In diesem Sinne viel Vergnügen!

 

 

 

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