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  • Esaite-Berichte: TELECASTER Clone, HSS Tremolo Version
     

 

 

Bei dieser strat-style Telecaster hat es mit der Fertigstellung und Dokumentation doch etwas länger gedauert. Dafür gibt es dann aber nun auch reichlich Bilder, die meist mehr als Tausend Worte sagen?!

 

Der sumpfeschige zweiteilige Body frisch aus der Box kommt aus England. Er ist wie eine Standard-Strat ausgeführt: Vorbereitet für Vintage-

Tremolo und 3 Singlecoils. Ein Shaping sucht man vergebens, aber das wird ja unsere Aufgabe sein.  Zunächst kommt rückseitig die Raspel ausgiebig

zum Einsatz. Selbstverständlich bekommt der Unterarm auch eine abgesoftete Auflagefläche an der sonst traditionell harten Kante.

 

 

 

 

 

 

Das vorhandene vollständig bestückte und verdrahtete Pickguard von einer komplett zerlegten anderen Gitarre wird schon mal vorab

aufgelegt. Per 5-Weg-Schalter werden ganz herkömmlich die Vintage-Rails und der Pearly Gates von Seymour Duncan angesteuert.

Der Humbucker passt natürlich noch nicht.

 

Hier wird für die Erweiterung der Singlecoil-Fräsung an der Brücke erst einmal grob Maß genommen. Schnell merkt man, dass die Pickup-

beinchen nach unten hin mehr Raum ausfüllen werden als im ersten Schritt angenommen. Zudem zeigt die Erfahrung, es ist besser, immer

zu allen Seiten etwas Spiel für spätere Ausrichtungen und Anpassungen zu lassen. Der Humbucker sitzt übrigens einiges näher in Richtung

Hals als sonst üblich (siehe Fender Lonestar).

 

 

 

 

 

 

Gut sichtbar: Die Oberfläche muss noch stufenweise immer feiner geschliffen werden und Späne sollten danach selbstverständlich

nicht mehr vorhanden sein. Ein fescher Drei-Tage-Bart hat hier nun wirklich nichts zu suchen.

 

 

 

 

Die Beinchen vom Pearly Gates Humbucker (Fender Version mit Alnico V) sind länger als gedacht. Da muß man also noch nacharbeiten.

Beize ist auch schon einsatzbereit. Hier in der Farbvariante Goldteak. Ein voriger Test in der Federkammer mit Blau wurde aufgegeben.

 

 

 

 

Nach dem Schliff des Bodys bis zu einer Körnung von 1000 wird es Zeit für die Ölung. Das bringt Farbe und Maserung optisch

schön nach vorn. Später gibt es das obligatorische Wachs, was bei der Erstbehandlung eingebürstet und in der weiteren Anwendung

poliert wird.

Die Empfindlichkeit der Oberflächen ist erwartungsgemäß deutlich höher als bei Lack und anfällig für Kratzer und Riefen. Die Relic-Freunde

kommen so bei regelmäßger Benutzung auf natürlichem Wege ihrem Ideal recht schnell nahe... Ich wäre dann eher für einen gelegentlichen

Wachsauftrag mit Politur zu haben. Das Gefühl an Fingern und überhaupt auf der Haut finde ich unvergleichlich angenehmer.

 

 

 

 

Federkralle und Wilkinson Tremolo werden eingesetzt. Edelstahlreiter, Stahl-Grundplatte und -block sind bevorzugt. Die Einheit liegt bei 40 Euro. Gerade habe ich sie unter dem Label von Mighty Mite für $ 19,99 gefunden! Die Halsmontage ist in der Vorbereitung. Der Halsfuß wird für die Schraublöcher punktiert. Die Bohrungen sollen nicht zu tief, zu breit oder zu schmal ausfallen.

 

Späne von einer ruppigen Handhabung (wie meist in den Fabriken) wollen wir am Ende in der Halstasche auch nicht sehen. Hier also genau arbeiten

und sich gerne etwas mehr Zeit lassen. Vorher die Dimensionen der Schrauben checken, die später eingelassen werden.

 

 

 

 

 

 

Der Hals ist eigentlich einteilig aus leicht geflammten Ahorn. Ein Griffbrett wurde allerdings aufgeleimt. Na, dann wohl eher doch zweiteilig.

Am ersten Bund liegt die Stärke bei 20,77 mm, am 12. Bund bei 22 mm. Also insgesamt gleichförmig mit wirklich nur geringer Verdickung.

Die Profilierung der Rückseite geht in Richung modernes C. Der Hals fühlt sich schlank, glücklicherweise aber nicht zu dünn an.

 

 

 

 

Backlocking Tuners: Was hier Allparts für 60 Tacken als Hausmarke liefert, sieht doch ziemlich stark nach Schaller (made in Germany?) aus.

 

 

 

 

 

 

Will man sich bei der Bestückung mit Stringtrees zurückhalten, wären gestaggerte Schafte vorteilhaftig. Das ist hier aber nicht gegeben.

Deshalb diese völlig überteuerten Unterlegplättchen von Kluson, die wir erstmalig für die G- und D-Saite jeweils doppelt verwenden wollen.

9 Stück im "Stagger Set" für bummelig 6 Euros. Ich lach mich kaputt - nicht mal aus Metall. Na gut, aber gekauft haben wir sie... Schlussendlich

spendieren wir zumindest den dünnsten beiden Saiten einen Roller-Stringtree. Dessen massiver Gussblock kann bei Bedarf noch zur 

Höhenanpassung abgeschliffen werden.

 

 

 

 

 

 

Der Hals wird schon mal in die korpusseitige Tasche geschoben. Da ist noch Anpassungsbedarf. Der Bursche sollte schon in der

konkaven Aufnahme bündig "auf Kontakt" sitzen. Das ist meist ein nerviger Arbeitsschritt, weil man es ja auch an dieser fummeligen

Stelle nicht versauen will.

 

 

 

 

Der Hals ist eingepaßt und montiert. Da können jetzt schon mal für die weitere Justage Saiten aufgezogen werden. Tja, und da sieht man es:

Die Saiten verlaufen nicht wunschgemäß über das Griffbrett und die Pickups (zentriert). Die dünne E-Saite liegt sehr dicht am Rande

des Griffbretts, während der Abstand der dicken E-Saite entsprechende viel zu großzügig geraten ist.

 

Das Ganze ist spielbar, bereitet glücklicherweise keine ernsthaften Probleme, aber ich hätte das gern anders... Ganz nebenbei ist das auch eine Auffälligkeit bei Bässen von Lakland, die in Fernost bei Cort vorproduziert werden. Da zahlt man immerhin 1.500 bis 1.800 Euros und wundert

sich oft trotzdem, dass die G-Saite unten immer wegflutscht. Mann, mann!

 

Wer deswegen mal nachhakt, bekommt leider Marketing-Geschwallere zu lesen: "Alles super von Spezialisten verarbeitet und eingestellt,

kann nicht angehen." Letztendlich sei es nur im Einzelfall ein Problemchen, was mal durch den Transport entstanden sein könnte - falsch!

Da lachen doch die Hühner. Von wegen toll eingestellt und top Verarbeitung. Über leichte Unregelmäßigkeiten der Lackierung reden wir doch

noch nicht einmal. Das Level der Verarbeitsqualität und Endkontrolle schwankt eben erheblich, wie eigenlich woanders auch. Nur die Preise

sind dafür recht hoch angesiedelt.

 

 

 

 

Der eine oder andere ist auch schon auf eine schnelle Lösung gekommen und halbiert flugs eine Unterlegscheibe aus Weichblech, die sich

in vielen Fällen zwischen Saitenreiter und Brücke stecken läßt. Damit geht's erst einmal. Nach längerer Denkpause haben wir uns

nun doch für die Korrektur des Tremoloeinbaus entschieden, was unkomplizierter vonstatten ging als gedacht.

 

Günstig erweist sich die Wilkinson-Einheit im PRS-Style für genau dieses Prozedere (WVP6SB 5+1), denn 5 der 6 Löcher auf der Grundplatte

sind oval und geben seitlichen Spielraum. Da hat jemand mitgedacht und nicht sklavisch kopiert. Leider gibt es keine Fixierschraube

für den Tremoloarm, der sonst sicher in seinem Block sitzt. Kann doch eigentlich nicht sein, ich schau noch mal.

 

 

 

 

 

 

Nur die Lagerschraube unter der dicken Esaite muss wieder raus. Dann wird das Tremolo in diesem Fall nach links verschoben,

das alte Bohrloch mit Leim verpfropft und ein neues weiter links gebohrt. Über den Pickups ist der Saitenverlauf jetzt zentriert.

 

Die dünne Esaite findet nunmehr ausreichend Platz und die dicke E-Saite darf ja eh etwas dichter an die Kante des Griffbretts,

weil doch einige Chords (Slash- und Polychords) gerne zusätzlich mit dem Daumen gegriffen werden. Manche Spezis setzt diese

Greif-Methode auch für Ostinato-Riffs ein, wenn keine Leersaite geeignet ist.

 

 

 

 

 

 

So sieht die ganze Geschichte doch ein Ticken besser aus. Der Ordnungssinn gibt Ruhe und die Bespielbarkeit ist optimal. Bevor für die

Lagerschraube unter der dicken E-Saite das neue Loch gebohrt wird, fixieren wir die verbesserte Tremoloausrichtung rückwärtig mit

einer halben Wäscheklammer als Keil.

 

Die nächste Probe kann kommen, ich bin gewappnet. Dann wollen wir mal sehen, was sich aus dieser Axt herausholen läßt. Ein erstes Antesten

bei ziviler Lautstärke am Fender Superchamp und H&K Tubemeister gestaltete sich bereits durchaus verheißungsvoll. Die Singelkeuls

sollten in der Höhe noch zum Hambacker passend justiert werden oder umgekehrt - verdammtes Englisch überall.

 

 

 

 

 

 

 

N u t   C h a n g e

 

 

In den ersten 3 Fotos der alte originale Sattel. An für sich ganz okay. Leider klemmen bei Divebombs und bereits harmloseren

Tremolo-Aktivitäten die G- und H-Saite. Ein österreichischer famoser Gitarrenbauer gab daraufhin den Tipp, da er alle seine

Instrumente mit Earvana Nuts ausstattet, es gleich zu tun. Also schnell mal bei Rockinger.com online bestellen

(Stück 33 Euro plus Versand). Der alte nicht verklebte Sattel ließ sich leicht seitlich herausklopfen.

 

 

 

 

 

 

Die Kompensation von Ungleichmäßigkeiten aufgrund von Unterschieden der Saitenmassen, Saitenspannungen und Materialsteifheit sollen über

das gesamte Griffbrett zu einer verbesserten Intonation führen. Tja, und ich wollte nur, dass es nicht mehr klemmt. Der Hersteller

ist seit 1988 im Geschäft und nennt sein Produkt CTS (Compensated Tuning System). Ich darf mal ansatzweise von den

tags and flags zitieren: "Unique break-off points at the nut and bridge are designed to compensate each string...). Ich würd

ja zu gerne wissen, ob das neue Teilchen aus einem 3-D-Drucker stammt...

 

Die Earvana Sattelunterseite ist konkav, wie man es für US-Fenderschlitze erwartet. Die unterschiedlich verlaufende Stärke sorgt

möglicherweise bei den etwas weiter ausschwingenden Bass-Saiten (ohnehin minimal kurz hinter dem Sattel) für mehr Space über

der Bundkrone. Naja, wenn ein Blatt Papier dazwischen paßt (1. Bundstäbchen) bei jeweils gedrückter Saite im 3. Bund, wär es schon

in Ordnung. Hier liegen wir bei den tiefen Seiten etwas höher. Ich werde es erst einmal so lassen und Erfahrungen damit sammeln.

 

 

 

 

Unsere Auswahl bezieht sich auf ein Fenderstyle Modell mit einer Breite von 43 mm. Der alte Sattel liegt bei rund 42 mm.

Hier ist also noch Luft für kleine Anpassungen betreffend den Saitenverlauf - sehr gut. Also nicht einfach mit einem

Tropfen Holzleim zur Fixierung einsetzen, sondern zuvor auf die Abstände der Saiten an den Griffbrettkanten achten.

Was an einer Seite zu viel sein sollte und etwas übersteht wird abgeschliffen.

 

 

 

 

 

 

So, die Gitarre ist wieder gestimmt. Die Intonation ist gecheckt! Jetzt der Test, ob das Tremolo mit dem Earvana-Sattel

stimmstabil arbeitet? Ich hab da nicht umbedingt mit gerechnet, aber es funktioniert ohne jede weitere Modifikation (Gauge 10-46).

Ganz schlicht 1 zu 1 getauscht und läuft.

Nachtrag: Die Saiten könnten am Sattel noch tief liegen. Oben in der erste Reihe der Fotos kann man aber in der Mitte gut erkennen, dass ein Abschleifen der Unterseite in der Nut vor dem Einsetzen keinen Sinn macht, da die winkelige Konstruktion so kein Absenken zulässt.

Also, entweder beide Unterseiten (was in der Nut steckt, plus der auf dem Griffbrett aufliegende Teil) bearbeiten oder ran an die

Bundschlitzfeilen und vorsichtig die Schlitze noch etwas vertiefen. Wenn danach Reibung auftritt, wäre Silikonöl zu empfehlen.

 

Da die Gitarre bereits top eingestellt ist, tritt das eigentlich wesentliche Produktmerkmal hinsichtlich der verbesserten

gleichmäßigen Intervalldarstellung (noch) nicht so entscheidend hervor. Vielleicht liegt der aktuelle Fokus aber auch

zu sehr an anderer Stelle... Wer genau hinsieht, erkennt, dass der Bundschlitz nicht exakt gerade (hier waagerecht) verläuft.

Ob das wirklich so ist, wäre noch im Verhältnis zu den Bünden nachzumessen. Dann mal auf jeden Fall schönen Dank

für den guten Rat an Gottfried aus Wien !!

 

 

 

T u n e r   U p g r a d e ,  N e w   K n o b s   i n   T o w n

 

 

Zeit für was Neues. Ob es ein Upgrade ist, wird sich dann ja noch im Verlaufe zeigen. Gut sehen sie schon mal aus und erinnern

was die Optik angeht an die fummeligen futuristischen LSR-Tuners. Will man Gewicht auf der Kopfplatte sparen, könnte das

ein Tipp sein. Hier bei den ohnehin schweren Backlocking Schaller Mechaniken wird das verhältnismäßig kaum was bringen, wenn

das überhaupt jetzt das Ziel sein sollte - nö. Aber vielleicht ist bei anderen kompakteren leichteren Varianten interessant.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Austauschen ist eine Kleinigkeit und verlangt auch dem erklärten Nicht-Handwerker keineswegs zu viel ab. Die Rändelung macht Sinn.

Umlaufende Rillen führen zu einer Zahnung, die für mehr Grip sorgt und Abrutschen verhindert. Das kennen wir alle von Poti-Knöpfen, die

auf Telecasters Verwendung finden. Tja, und praktisch gesehen?

 

 

 

 

 

 

Wem die Optik egal ist, wird was den Stimmvorgang betrifft jetzt nicht sofort einen Vorteil erkennen können. Die Hebelwirkung ist wegen des

geringeren Durchmessers eindeutig kleiner. Es wird also etwas mehr Kraft mit den Finger aufzuwenden sein. Der kleinere Weg führt dann halt

auch dazu, dass der Spielraum für das Feinstimmen eindeutig abnimmt. Der praktische Nutzwert geht wohl zunächst gegen Null.

 

Wäre jetzt auch keine Riffelung vorhanden, wäre man noch schlimmer dran. Für eine zwölfsaitige Gitarre oder einen achtseitigen Bass mit nicht übertrieben großer Kopfplatte könnte man sich das als platzsparende Möglichkeit vorstellen, aber sonst? Ich bin auf Eure Vorschläge gespannt.

 

 

 

 

Schaller baut Tuners im Groverstyle. Grover baut Tuner im Schallerstyle. Gotoh baut ... und so weiter und so fort. Da geht es also schon lange

weniger um einen optimalen Stimmungvorgang oder funktionale Saitenbefestigung. Aber das macht nichts, denn das Auge isst mit, beziehungs-

weise die Vibes sind Teil der Inspiration und des Wohlfühlfaktors. Anders gesagt, das Überflüssige kann etwas höchst Notwendiges sein!

Meine Wenigkeit wird jetzt nicht auf die Idee kommen, alle sonst vorhandenen Tuner mit diesen Knöpfen zu bestücken.

 

 

 

N e c k   U p g r a d i n g

 

   

 

 

 

Was macht man, wenn das gute Stücke einfach zu lange in der Ecke steht und man immer eher zu einem anderen Instrument greift?

Früher oder später taucht ja wohl die Frage nach dem warum auf. Die Gitarre klingt ja gut, aber nicht so wie man es von anderen

vergleichbaren Instrumenten im Fenderstyle kennt. Und so kommt die Erinnerung an eine interessante Aussage von Andreas Kloppmann

zu Mexico Fender Gitarren ins Bewußtsein. Unter anderem erzählt er in einem Video, dass rund die Hälfte der Mexico-Hälse aus zu weichem

Ahorn gebaut wird, was zu weniger optimalen Klangeigenschaften führt.

 

Wir kramen also einen Schwung infrage kommende Hälse hervor und klopfen sie auf Resonanzverhalten (Lautstärke) und dominante Eigenfrequenz

ab. Das Gewicht liegt meist bei einem halben Kilogramm und scheint zunächst hier keinen offensichtlichen Einfluß auf die Klangeigenschaft zu nehmen.

 

 

 

 

 

 

Der alte montierte Hals schwingt auf C#. Der neue reagiert am intensivsten auf G# und ist dazu erheblich lauter. Dabei ist Dichte im Wuchs und

die Anzahl der Jahresringe durchaus vergleichbar. Die vorhandenen selektierten Allpartshälse hinterließen übrigens alle einen sehr guten Eindruck,

auch wenn unsere Wahl später auf einen anderen Hals fiel. Die folgenden Bilder zeigen, wie der Austauschhals mit Sperzel-Tunern bestückt wurde.

Die Vorgehensweise ist gut auf der Verpackung abzulesen.

 

 

 

 

 

 

Die neuen Mechaniken verfügen über in der Höhe gestaffelte Achsen. Damit soll der Saitenandruck im Sattel verbessert werden. Die Halstasche

wird mit einem Schleifblöckchen und Schleifpapier für eine gute Passigkeit leicht erweitert. Für die Halsbefestigungsschrauben bohren wir die

Löcher vor, was in der industriellen Fertigung in der Regel nicht üblich ist.

 

 

 

 

 

 

Der neue Hals sitzt in seiner Tasche. Der Winkel der dünnen h- und e-Saite über dem Sattel genügt uns noch nicht. Wir kaufen Fender String-

retainers, verwenden aber nur einen der beiden aus dem Set. Wer sparen will und Zeit hat bestellt sich sowas aus Fernost.

 

 

 

 

 

 

Wir haben den Umbau abgeschlossen und sehen wieder einmal, dass das Holz eine wesentliche Rolle spielt. Die Gitarre wird jetzt regelmäßig

im Proberaum eingesetzt und die Kollegen staunen mitunter, für wie wenig Geld ein überzeugendes Instrument zusammengesetzt werden kann.

Natürlich testet kein Händler seine Hälse auf Frequenz und Schwingungsfähigkeit. Die werden meist einfach so verkauft, wie sie aus der Fabrik

kommen.

Sind Hardware und Pickups aus gutem Hause und stimmt die Konstruktion, dann kann es auch der Hals sein, der leider nicht alle erwünschten Eigenschaften aufweist, um am Ende einen guten Ton zu bekommen. Das wird insbesondere beim Kauf von Bausätzen also immer eine Frage des Ausprobierens bleiben.

 

Wer tatsächlich selektierte Teile kauft, kann dann aber zu Recht nicht auf auf ein Schnäppchen hoffen, hat aber die größere Chance, nicht

später den Hals beispielsweise dann doch wechseln zu müssen. Eine optische Vorabprüfung ersetzt also nicht immer die fachmännische

Einzelfalleinschätzung. Ob es Tonholz ist, erkennt man eben am Klang. Dazu braucht es aber auch ein vernünftiges Kabel, anständige passende

Saiten und einen ehrlich klingenden Amp ohne viele Effekte.

 

 

 

 

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