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Tuner Staggering der etwas anderen Art

 

 

Kein Druck im Sattel? Kein Platz für einen weiteren Stringtree oder einfach keine Lust auf veränderte Optik der Kopfplatte?

Abhilfe versprechen gestaggerte Mechaniken mit flacher werdenden Achshöhen. Sperzel und Hipshot, wie einige andere

Hersteller, haben soetwas im Programm. Gern auch zur Vermeidung jeglicher Saitenniederhalter.

 

Beispiele, die auch hier auf der Esaite.de auftauchen, sind Suhr und Shaman. Will man seine Mechniken behalten,

kann man die Achshöhen durch spezielle Unterlegscheiben in der Höhe variieren. Wir haben das mit Erfolg mehrfach

bereits umgesetzt und verweisen auf entsprechende Seiten - keine große Sache. Einfach hier und da mal etwas in den

Berichten nach unten scollen, dann taucht das Thema auf.

 

Dieses Mal versuchen wir es allerdings dann mal auf eine andere Art. Der bekannte Instrumentenbauer Günter Eyb

verwendet beispielsweise extra-dicke Kopfplatten. Von daher verwendet er eine ähnliche Vorgehensweise, wie wir sie

hier zeigen. Die A-Saite unseres Precision Basses leidet unter zu geringem Druck im Sattel. Selbst mit den vier Wicklungen

der Saite um die Mechanikenachse sind wir noch nicht zufrieden. Und tiefer geht's leider nicht ...

 

 

 

 

Folglich entfernen wir die entsprechende Mechanik von der Kopfplatte. Die Einschlaghülse lässt sich von hinten mit einem

Schraubenzieher oder ähnlichem unkompliziert herausklopfen. Dann braucht man einen großen Senker. Dieser hier kommt

nur mit einem Durchmesser von 20mm daher und soll für den ersten Schritt das geeignete Mittel unserer Wahl werden.

 

Na, ich denke, dass waren wohl doch eher 22mm. Vernünftige Ergebnisse sind sicherlich auch mit einem guten Holzbohrer

oder Fräskopf zu erreichen. Ziel der Maßnahme ist jedenfalls ein Absenken - sprich Tieferlegen - der

Einschlaghülse. Mit einem Dremel wird hier im zweiten Schritt die Feinanpassung vorgenommen.

 

 

 

 

 

 

Die Einschlaghülse passt jetzt in die erweiterte Bohrung hinein, so dass die Mechanik wieder installiert werden kann. Wir haben sie

etwas hinein geklopft und vorher auf der Unterseite mit ein wenig Kleber versehen, damit sie stramm sitzt und bleibt wo sie ist.

 

 

 

 

Letzte Aktion dieser kleinen Geschichte: Die A-Saite wird wieder aufgezogen. Und zwar so, dass die Saite nun mit ihren

Wicklungen um die Achse möglichst noch weiter nach unten geführt werden kann. Wer zuvor die Saite zu kurz abgezwackt

hatte, wird sich wohl eine Neue besorgen müssen, damit mehr Wicklungen nach unten möglich sind.

 

Bei uns läuft jetzt die A-Saite niedriger über den Headstock und hat damit ungefähr das Niveau der durch den Stringtree

gehaltenen D- und G-Saite erreicht. Sowohl für Bassisten als auch Gitarrenspieler ist der Faktor "Reibungsvermeidung"

dabei als Nebenschauplatz auch nicht völlig unerheblich. Okay, Bassisten verwenden eher selten ein Vibratosystem... 

 

Je mehr Wicklungen auf der Achse (Post) sitzen, desto eher kann mal ein kleines unerwünschtes Detuning bei

Verwendung moderner Spielweisen entstehen. Wer es also ganz genau nimmt, hat die Wahl zwischen der

zusätzlichen Reibung durch Anbringen eines weiteren Stringtrees oder dem ähnlichen Effekt durch

viele Saitenwicklungen um den Schaft der Mechaniken. Wie man es auch macht, irgendwas ist ja immer.

 

 

 

 

Wer das auch mal probiert, sollte eine sichere Hand, dazu gutes Augenmaß haben und schon auf etwas Erfahrung bauen können.

Schnell kann so etwas auch mal in die Büx gehen und das wollen wir ja nicht... Wem solche Handgriffe noch nicht so vertraut sind,

könnte das vorher vielleicht besser an einem simplen Brett einfach probehalber testen. Wie immer, aber auch hier der

Tipp, bei Unsicherheit einfach mal einen Termin beim Profi machen. Der kann das nämlich.

 

 

 

 

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