In der Tat, die meisten Bässe und Gitarren werden immer noch aus Holz hergestellt.
Gesichtet wurden auch welche aus Kohlenfaser-verbundstoff, Metall, Plexiglas und Plastik oder weiterverarbeitetem Holz, nämlich Pressspan, Laminat und ähnlichen Derivaten. Käme der gute Ton nur aus den Pickups könnte man auch glatt eine Zigarrenkiste nehmen.
Bleiben wir beim klassischen "Grundstoff" befinden wir uns in der Gesellschaft von Ahorn, Fichte, Mahagoni, Esche, Erle, Ebenholz, Pappel, Palisander, Nussbaum, Linde und Kirsche, und viele andere mehr. Die viel verwendeten englischen Begriffe wären dann dafür Maple, Spruce, Mahogany, Alder, Ash, Ebony, Poplar, Rosewood, Walnut, Basswood und Cherrywood etc.
Die meisten Hersteller stecken Ihre Hölzer kurz in den Trockenofen bis die erwünschte Restfeuchte erreicht ist. Lange Lagerzeiten über Jahrzehnte wie vormals leistet sich heutzutage kaum noch jemand. Gut für den Klang einer Solidbody-Gitarre wäre ein Korpus der aus einem Stück oder aus bis zu drei zusammen geleimten Teilen besteht. Natürlich gibt es auch Liebhaber der Sandwichbauweise (Alembic) oder des Laminates (Jazzgitarren).
Vorurteile über bestimmte Holzsorten kann man getrost vergessen. Sucht man sich als Instrumentenbauer ein Fichtenstamm in den Hoch-Alpen aus, der ausgezeichnete Klangergebnisse beim Instrumentenbau zur Folge hat, so kann schon der Stamm direkt daneben von geringer Qualität und ungeeignet für das Vorhaben sein. Gute und mindere Qualitäten gibt es von allen Baumarten. Auch das Gewicht ist kein untrügliches Kennzeichen für herausragende Schwingungseigenschaften. Im Holzhandel ist das schwere Holz preiswerter.
Die Holzwahl der Produzenten wird nicht nur durch musikalische/klangliche Erwägungen bestimmt, sondern häufig in erster Linie durch Verfügbarkeit, Preis, Verwendungszweck, Abgrenzung von der Konkurrenz und weiteren produktionstechnischen als auch kaufmännischen überlegungen.
Altes Beispiel dazu wäre: "Wir lackieren mit deckenden Farben, lass uns daher ruhig ein Holz mit uninteressanter, wenig spektakulärer Maserung nehmen." Schon landen wir bei einem Holz wie der Erle. Soll es eine durchscheinende oder klare Lackierung werden, ist für die optische Wirkung Esche die bessere Wahl.
Schwere Hölzer absorbieren die Saitenschwingung meist nicht so schnell wie leichtes Holz. Hohes Gewicht bringt tiefen Ton, ist aber schlecht für den Rücken bzw. das Handling. Auch weiche Hölzer sorgen für eine Betonung tiefer Frequenzen. Ist die Gitarre zu leicht, setzt sie sich nicht mehr im Bandkontext durch. Es kann bei höherer Eigenfrequenz der Druck fehlen.
Die scharfen Biester hängen erst lecker im Musik-laden, dann meist nicht viel später ein besonders schönes Exemplar vor dem eigenen Bauch.
Klar, in den Prospekten, Katalogen und Onlineshops sind sie überwiegend stimmungsvoll inszeniert zu erblicken, so dass man sich etwas Begeisterung kaum verkneifen kann - und was Schönes mag doch eigentlich jeder. Verdammt, aber klingen soll es doch auch!