Dieses Mal auf dem Prüfstand eine Warwick Corvette in der Double Buck Ausführung. Vor längerem hatten wir uns ja bereits um
die Warwick Standard Corvette gekümmert. Heute die aufgemotzte Version mit 2 variabel schaltbaren Humbuckern made in Germany.
Die chinesische abgespeckte Rockbass-Variante ist bereits ab 900 Euro käuflich zu erwerben. Wer die deutsche Version derzeit in
den Staaten kaufen muss, legt 3.000 Euro auf den Tisch. Das Modell aus der aktuellen German Pro Serie wird hierzulande mit
rund 1.650 gelistet. Gebraucht wird man je nach Zustand 550 bis 750 Euro veranschlagen müssen.
In der Händen halten wir rund 3,8 Kilogramm dreiteilige Sumpfesche. Unsere zweiteilige Standard Corvette hat diesen Wert um ein halbes Kilo überboten. Demnächst kommen Corvettes mit schönen bunten Lackierungen und attraktiv gemaserter Ahorndecke. Dann muss es nicht immer
natur oder in schwarz sein. Die Stärke des Bodys beläuft sich auf rund 43,5 mm, bestens verrundet - keine harten Kanten.
Hier oben im Bild die Verschlankung unterhalb der Halstasche. Macht einen ergonomischen Eindruck, ist für die Spielpraxis aber unerheblich.
Elektronikfachdeckel ohne Schrauben: Leichter zugänglich, kann auch mal etwas fummelig werden und nicht immer auf Dauer sehr haltbar.
Hals-Kopfplatten-Übergang mit Volute verstärkt. Sollbruchstelle unter dem Sattel entschärft. Dieser Hals ist dreistreifig aus Ovangkol mit
einem Wenge-Griffbrett gefertigt. Die geschraubte Hals-Version bietet die Möglichkeit, den Halswinkel anzupassen, was wir auch hier
gemacht haben, da die Saitenlage im Auslieferungszustand ungewohnterweise lausig justiert war. Dazu kommt, dass die Mechanik für die
G-Saite ein ausgenackeltes Gewinde aufwies. Das wird noch auszuwechseln sein, da sonst der Tuner nicht fest genug auf der Kopfplatte sitzt.
Hier nun das Highlight der Corvette. Schaltbare Tonabnehmer ermöglichen 15 Klangvarianten, die sich noch mit dem Panoramaregler gewichten lassen.
Wir haben uns die Mühe gemacht und haben dazu die KOhm-Werte (im Passiv-Betrieb) gemessen:
Singlecoil Bridge 2,47 kOhm Parallelbetrieb Bridge 1,21 kOhm Humbucker Bridge 4,76 kOhm
Zingelkeul Näck 2,41 kOhm Parallelbetrieb Neck 1,21 kOhm Humbucker Neck 4,85 kOhm
beide 6,47 kOhm beide 5,84 kOhm beide 7,62 kOhm
Single B/ Para N 6,12 kOhm Single B/ Hum N 7,05 kOhm Para B/ Hum N 6,68 kOhm
Single N/Para B 6,16 kOhm Single N/ Hum B 6,95 kOhm Para N/ Hum B 6,55 kOhm
Vom Konzept her vergleichbar mit der PRS 513, den Seymour Duncan NYC oder P-Rails. In der Mittelstellung der kleinen Schalter werden die äußeren Spulen als Singlecoil aktiviert. Nach oben geschaltet (1. Foto, nach "links") haben wir die Spulen parallel und nach unten als Humbucker (hier rechts).
Polarität der Spulen (N=Nord, S=Süd)
O O O O Die äußeren Spulen werden für den Singlecoil-Modus verwendet. Die PU-Positionen im Vergleich zum Fender Jazz Bass:
O O O O Fender JB 1962 Abstand Sattelkante zur Pickup-Mitte Neck 710 mm. Warwick Corvette $$ 718 mm. Corvette Std. 725 mm.
O O O O Fender JB 1962 Abstand Sattelkante zur Pickup-Mitte Bridge 802 mm. Warwick Corvette $$ 802 mm. Corvette Std. 805 mm.
O O O O Das Ganze bei identischer Mensur von 34 Zoll gleich 864 mm.
N S N S
Die MEC-Pickups mit den dicken Polepieces ähneln Musicman und Delano und klingen auch im Passivbetrieb prima. Aktiv gibt es sich klanglich
rund und fett. Die extrem vielseitigen Möglichkeiten der Brücke verwirren unter Umständen die Neulinge - der Profi freut sich. Hier läßt sich
alles einstellen. Zu sehen ist hier ein Stringspacing von rund 19-20 mm. Auch die Saitenabstände zu den Halsflanken sind hier kein Problem.
Sehr schön auch der nach wie vor höhenverstellbare Sattel. Seit neuestem dann wieder mal in Messing.
Wir haben wie immer schnell noch die Halsmaße zusammengetragen.
38,4 mm Sattelbreite 21,3 mm Halsdicke 1. Bund
46,8 mm Breite 5. Bund 23,9 mm Halsdicke 5. Bund
54,6 mm Breite 12. Bund 26,2 mm Halsdicke 12. Bund
Wegen der 24 Bünde und den weit ausgeschnittenen Cutaways dauert es erst etwas mit der Lagenorientierung.
Ein feines Instrument mit nur wenigen Schwachpunkten. Leider verfügt es nur über eine geringe Wertbeständigkeit. Von daher lieber nicht
neu kaufen. Das Handling ist ausgezeichnet, der Grundsound und das Sustain voll überzeugend. Ein typischer One-piece Maple Neck käme
sicherlich noch etwas spritziger daher. Insgesamt an Vielseitigkeit kaum zu überbieten. Damit im Rahmen seiner holz- und konstruktionsmäßigen
Vorgaben also soetwas wie ein Alleskönner.
Dies ist trotz seines (unübersehbaren?) Erbes eben kein Fender Bass (Jazz, Dimension, MM Stingray). Ich werde diesen tollen Bass vorwiegend
im Singlecoil- und Parallelmodus (und gemischt) spielen. Die bösen Jungs attackieren mit dieser Waffe ja verschärft im Humbucker-Modus
die Ohren (maximaler Druck und Output mit weniger Höhen gut für leichte Zerre) - sicherlich dann genre-gerecht im schwarzen Finish.
So, die Speicherkarte war voll. Jetzt noch ein paar weitere Impressionen mit kurzen Kommentaren.
Keine versenkte Buchse für die Gurtbefestigung wie noch bei der älteren Corvette Standard. Hat man den Gurt mit den passenden Gegenstücken vergessen, geht es zur Not auch mal mit einem anderen einfach so mit dem Überstülpen. In der Mitte ein durchsichtiger Schlagschutz. Haben wir
immer wieder gerne verklebt.
Links oben einigermaßen erkennbar: Die Höhenjustierung der Tonabnehmer. Der Neck-Pickup darf etwas mehr Abstand halten.
Unten links wird deutlich, dass man bei Warwick an einen ausreichend steilen Saitenwinkel über die Einzelreiter gedacht hat.
Der Druck macht's. Der Saitenhalter ist dafür teilweise im Body versenkt.
Ohne eine flache Saitenlage macht es einfach nicht richtig Freude. Einmal die Saiten am Halsende von unten (G-Saite vorn), dann von oben fotografiert (E-Saite vorn). Erstmals ausprobiert: Dunlop Stainless Steel, obwohl die schon seit 2005 mit eigenen Saiten am Markt sind. Sehr gut in der Packung
vor Korrosion geschützt. Ersteindruck positiv. Flexibel im Spielgefühl. Nicht ganz unähnlich den Fodera und DR Strings. Aber abwarten, wie sich die Haltbarkeit im Verlaufe ausgiebiger Nutzung darstellt.
Nun bereichert eine fünfsaitige $$ Corvette den Info-Pool der Esaite. Die Blaue wurde offenporig seidenmatt lackiert und wiegt 4,39 kg.
Der Body weist das gleiche Format wie die 4-saitige Version auf. Der Hals ist allerdings von größerer Dimensionierung. Während sich die Corvette
$$ 4 dreiteilig in Korpus- und Halsholz zeigt, sind es beim Fünfsaiter beide Male mittig verleimt nur 2 Teile. Weniger ist hier ja meist etwas mehr.
Das Stringspacing ist etwas ungleichmäßig geraten. Die dickeren Saiten können also noch etwas nach außen bzw. links positioniert werden.
Am Ende kommen wir auf gleichförmige 16,8 mm zwischen den Saitenmitten. Das ist deutlich weniger als beim Viersaiter, geht aber nach
ein wenig Eingewöhnung auch recht gut für die linke Hand - insbesondere beim Slappen. Vielleicht sollte man sich die Saitenabstände besser
vom jeweiligen Rand der Saiten gemessen auf ein gleiches Maß bringen.
Oft reichen aber für den Normalverbraucher die Polepieces als Orientierungspunkte für den Saitenverlauf aus. Dann schaut man sich noch die Halsränder an und gleich das eventuell noch einmal ab. Jedenfalls mit Blick auf den Saitenhalter werden die Saiten gespreitzt über die Brücke
geführt. Gerne noch mal die Saitenhöhe nivellieren, weil die Madenschrauben mit der Zeit oftmals die Tendenz haben, sich zumindest teilweise unmerklich leicht nach oben zu arbeiten.
Das sieht man bei Warwick selten: Die Halstasche wurde manuell bearbeitet. Da durfte noch etwas Lack verschwinden, bevor der Hals
eingesetzt wurde. Wer nicht zu doll in die Saiten reinhaut, kann für's Tappen und Slappen einen minimal steileren Halswinkel gebrauchen.
Bestens zugänglich hier die Fräsung für den Zugang zur Einstellung des Halsstabes. Das könnten auch mal andere abdaptieren.
Immer gerne wieder genommen: Die relativ zweckfreie Abflachung für einen abgeblich besser Zugang in die höheren Lagen. Es bedarf
schon einer wohl eher ungewöhnlichen Handhaltung, um in den Genuss derselbigen zu kommen. Für mich jedenfalls völlig überflüssig.
Vielleicht gibt es ja mal eines Tages eine Sonderserie ganz ohne dieses Feature, weil es für den Sound oder sonst etwas besser ist.
Jetzt noch schnell dazu die groben Werte zum Halsformat. Halsbreite und Dicke am Sattel (S) bzw. 1., 5. und 12. Bund:
Breite S 45,3 mm, 5. 53,1 mm, 12. 62,0 mm. Dicke 1. 21,9 mm, 5. 23,0 mm, 12. 26,2 mm. Unten etwa mittelstark und oben kräftig.
Anfänger wären wohl nicht so begeistert. Wer schon mehr Erfahrung oder gute Ratgeber hat, weiß dass es Sinn macht und sich lohnt.
Bei der Saitenwahl ist übrigens darauf zu achten, dass sich die Low B Saite zum Ballend hin verjüngt (tapered). Sonst passt sie nicht
ohne Mucken in den Saitenhalter.
Ein Kopfplattenbruch ist nicht zu befürchten. Die Saitenwinkel über Brücke und Sattel erscheinen optimal und wohl bedacht. Auf dem $$ 4er
haben wir die Dunlops aufgezogen. Im Vergleich zu den Warwick Black Labels auf dem $$ 5er sind sie weicher und weniger knackig, obwohl
beide aus stainless Steel hergestellt sind.
Um es in der Begrifflichkeit der Nahrungsaufnahme zu umschreiben: Die beiden Bässe bringen einen satt schmatzenden Sound mit ordentlich Knurr zu Gehör, insbesondere auch beim Funk übertragen sie das Gespielte dynamisch ohne jemals störrisch oder harsch aufzutreten. Der $$ 5er hat vielleicht nur leicht dabei die Nase vorn. Jedenfalls der Besitzer eines US Fender Marcus Miller Signature Jazz Basses traute seinen Ohren nicht und bekam ganz glänzende Augen. Den $$ 4er wollte er sich zu gerne mal ausleihen, aber wo ist er nur? Ich kann ihn gerade gar nicht so recht finden...
na, irgendwo wird er schon sein und beizeiten wieder auftauchen. Ach guck mal, da issa ja!
Nach anderthalb Stunden Einstellerei ist er soweit, dass er neues Optimum an Feel und Tone erreicht hat. Der Steg-Tonabnehmer konnte
noch etwas dichter unter die Saiten. Die Pickups haben wir auch durchgemessen. Minimale Abweichungen in den Kilo-Ohm-Werten im Vergleich
zu dem $$ 4er gibt es beim $$ 5er, scheinen aber ohne jede Relevanz.
So, hier beim Provider der Homepage kommen wir immer näher ans Limit der Resourcen. Vielleicht müssen wir mit der Esaite bald umziehen. Eventuell habt ihr eine Idee, wie das ohne zu viel Aufwand klappen könnte? Jetzt haben wir Juli 2018 und sind noch nicht umgezogen. Dafür haben wir die
internen Strukturen der Esaite.de aufgeräumt, um uns weiteren Space zu beschaffen.
Interessanter ist für Euch vielleicht die Erfahrung mit den Bässen im Slapbetrieb. Leider enden die Griffbretter mit einem rechten Winkel.
Oben in der Mitte sieht man das noch einmal recht gut. Dies bedeutet, wir haben spitze Ecken, gegen die man im unteren Bereich (G-Saite)
schmerzhaft stoßen kann. Dazu kommt generell ein weiter Abstand der Saiten zur Korpusoberfläche, was für diese Spielweise eher hinderlich
erscheint. Vielleicht sollte man sich da eine Rampe bauen, um den Abstand zu verringern - oder Warwick selbst legt bei neuen Modellen Hand an.
Bei Stu Hamm's Signature Warwick Bass hat man sich ja dieser Problematik angenommen und bereits gut gelöst: Flacher Saitenverlauf
über die Korpusoberfläche - alles mal sportlich tiefer gelegt, nur die fiesen Ecken sind geblieben.
Ich schlage mal gerade meine Chinakladde auf, um mir die Spezifikationen zu vergegenwärtigen. Diese Wuchtbrumme erreicht schon bald ein Gewicht
von 5 kg (genau genommen 4,72 kg). Zweiteiliges Riegelahorn trifft auf einen fetten Bubinga/Wenge-Hals. Broadneck heißt hier dick und breit.
Viel Platz zum Austoben für große Hände oder eben eher geübte bewegliche Bassspieler. Einem Anfänger wohl keinesfalls zu empfehlen - sorry.
Die Stärke des Halses beginnt am 1. Bund mit 21,9 mm, kommt am 5. Bund bereits auf 23,0 mm und erweitert sich zum 12. Bund auf 26,0 mm.
Die Breite am Messing-Sattel (Webster-Style) liegt bei gut 47,0 mm. Am 5. Bund sind wir bei 58,8 mm und messen am 12. Bund satte 71,8 mm.
9 mm sind die Saiten auf dem Sattel von einander entfernt. Am anderen Ende auf der Brücke ist die Distanz bei erwachsenen 19,7 mm.
Der - sagen wir mal - Knüppel ist dreiteilig plus aufgeleimten Griffbrett gefertigt, also insgesamt stabil aus vier Stücken Holz zusammengesetzt.
Der Body ist angenehmstens konturiert. Seine Stärke liegt entsprechend zwischen 36 und 42 mm. Das Design ist bei Spector abgeschaut:
Auf der Oberseite gewölbt und unten leicht ausgehöhlt (konvex/konkav). Dank CNC-Fräsung per Computer relativ schnell erledigt, wenn man
mal die Einrichtung nicht mit rechnet. Das Ganze wurde geölt und gewachst. Daher gegen Stöße und Benutzereinwirkung nicht so gut geschützt
wie bei einer Lackierung. Das gute Stück braucht also immer wieder Pflege und etwas Obacht im laufenden Betrieb. Nichts für Rabauken.
Mittlerweile haben wir so viel Erfahrung gesammelt, dass wir prima individuelle Saitenlagen justieren können, was das Wesentliche für Bespiel-
barkeit und letztlich auch den Klang darstellt. Gerade haben wir wieder 2 Bassspieler glücklich gemacht. Oben im Bild die Saitenhöhe über dem
letzten Bund (H-Saite 24.) als auch der Abstand zu den Pickups (Seymour Duncan Basslines Soapbars (11,4 kOhm)).
Die Elektronik lässt sich aktiv und passiv betreiben. Der gezogene Volumenregler schaltet auf passiv. Bässe und Höhen sind absenk- und anhebbar
mit Mittenraste. Dazu ein Panorama-Regler für die Balance zwischen den Pickups. Bedeutsam auch die Position des Neck-PUs. Der sitzt nämlich
näher an der Brücke als bei anderen Modellen bzw. Typen. Das bringt mehr Platz zwischen Griffbrettende und Kappe, aber nimmt auch einen
Teil der Bauchigkeit des Tons zugunsten von Straffheit und Definition. Was man halt so sucht oder braucht...oder hier nun nicht bekommt.
Wenn ich das richtig sehe, hat dieser Bass knapp 20 Jahre auf dem Buckel. Er hat so seine Macken abbekommt, ist aber sonst gut in Schuss.
Die H-Saite ist die Wucht. Selten so etwas Massives in den Finger gehabt. Weil die H-Saite hier verjüngend ausläuft, ist die Intonations-
einstellung unüblich weit nach vorne platziert, da an dieser Stelle nicht die normale Steifheit der dicken Saite zum Tragen kommt. Die
Warwick-Brücke ist für Laien wegen der umfangreichen Einstellungsmöglichkeiten (3-D) kompliziert zu handhaben. Wer nicht dauernd an
Bässen fummelt, sollte es besser von jemandem vom Fach erledigen lassen. Ansonsten nimmt ein neues Alltagsdrama seinen Lauf.
Für wen ist so ein Instrument geeignet? Hm, erst einmal schaut man nicht in die Wechselgelddose. Das wird nicht reichen. Hat man die
Kröten passend parat, wäre es sinnvoll, sich klarzumachen, dass dies kein typischer Slapbass ist. Was nicht heißt, dass man es nicht versuchen
sollte. Die schiere Masse bietet ein hervorragendes Sustain. Der Ton präsentiert sich mit knurriger Holznote und immensem Druck. Zum
Vergleich wirkt ein fenderartiger Vierseiter mit schlankem Hals leider etwas harmlos bis piffig. Soetwas sollte man aber tunlichst vermeiden.
Denn für sich gesehen ist dieser 4-Saiter auch ein gutes Teil. Allerdings mit anderen Eigenschaften. Na, Äpfel und Birnen, ihr wisst schon.
Die Auseinandersetzung mit dem Streamer LX gestaltet sich als ein überaus lohnenswertes Unternehmen. Fühlt man sich überfordert, legt man ihn vielleicht eine Weile beiseite, arbeitet an sich und seinen Fähigkeiten, bis man dann für diesen Bass reif ist. Tut mit leid, das klingt etwas eigenartig,
ist nicht der eigenen Unartigkeit geschuldet, sondern reflektiert den eigenen Werdegang. Was mir nicht so gut gefällt, wäre allenfalls die Wirkungs-
weise der Elektronik. Die könnte vielleicht mal getauscht werden. Zumal heutzutage an jeder Ecke Besseres zu haben ist (Noll, Glockenklang, SD).
Addendum. Die Tage hatte ich hier Besuch von einem Ex-Warwick-Mitarbeiter. Wenn man sich dann die internen Geschichten aus dem Hause Wilfer
anhört, hat man zunächst keine große Lust mehr seine Produkte zu kaufen. Sicher, Ehemalige sind nicht ohne Grund jetzt woanders beschäftigt.
Das hat ja immer zumindest zwei Seiten. Selbst wenn man den Horrorzuschlag von solchen Erzählungen wieder abzieht, bleibt ein durchaus merk-würdiger Nachgeschmack.
Beruht unternehmerischer Erfolg in unserer Gesellschaft nach wie vor weitgehend auf verdeckter Geringschätzung der Geschäftspartner, Kamera-Überwachung des Personals, trickreicher Unterschreitung des Mindestlohn? Rechtfertigen unsere Ziele jedes Mittel? Allein die Fragen für sich
grenzen doch ans Lächerliche. Packen wir uns an das eigene äußere Geruchsorgan, wird es wieder ganz stille und die Aufregung verfliegt. Der verdrehte Witz "Lieber reich und gesund als arm und krank", bringt das Dilemma auf den Punkt. Also, vielleicht einfach mal 'ne Tasse Kaffee für den schlappen
Kreislauf klarmachen. Wo viel Licht ist, findet man auch viel Schatten, sagt der Volkmund zutreffend. Wir wollen es nur einfach nicht wahrhaben.
So, der Hals besteht nun doch aus einem doppelten Mittelstreifen mit stehenden Jahresringen und wird umsäumt von Holzstreifen, die liegende
Ringe aufweisen. Ohne Griffbrett betrachtet ist der 34 Zoll - Hals vierstreifig gefertigt. Ich hatte ihn gerade wieder in der Mache. Vom Klang
erinnert es doch nicht allzu entfernt an Anthony Jackson oder Ken Smith Bässe, was ja wohl keine schlechten Referenzen zu seien scheinen.